Radiologie:Bitte um Übersetzung CT LWS+BWS

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elajey Radiologie:Bitte um Übersetzung CT LWS+BWS

Hallo:0)

Ich bin 41J.w.und würde gerne eine CT Beurteilung übersetzt bekommen.
CT LWS:
Osteochondrosis intervertebralis mit Bandscheibenhöhenminderung im Segment LWK 5 / SWK 1.Dabei auch dorsale Protrusion mit begleitender retrospondylophytärer Kantenausziehung.

CT BWS:
Beginnende osteochondrische Veränderungen mit ventrorechts lateral bestehenden verklammernden osteophytären Randanbauten in allen untersuchten Segmenten,betont in BWK 8/9,BWK 9/10 und BWK 10/11.

Der Schmert liegt rechtsseitig im Brustwirbelbereich und strahlt teils in den vorderen Rippenbereich.Teils werden Spastiken in dem Bereich durch tiefes Atmen,Rechtsdrehung und Armbewegung ausgelöst,welche so schmerzhaft sind,dass ich einen Schrei kaum vermeiden kann.Nachts weiß ich nicht wie ich liegen soll.

Bevor ich zum CT geschickt wurde,war ich bei meinem Hausarzt,der mir ein Muskeltransrelax und Ibuprophen verordnete.Nach 2 Wochen wurde ich bei einem Orthopäden vorstellig,welcher mich abgetastet hat, hartnäckige Muskelverspannung diagnostizierte und mir ein TENS Gerät verschrieb(nichts ausgerenkt).
Weiterhin keine Besserung,dann das CT mit obiger Beurteilung.
Momentan bin ich in einer Physiotherapeutischen Behandlung,welche Massagen und Sport zum Aufbau der Rückenmuskulatur und nehme weiterhin Iboprophen und ein Muskeltransrelax ein.
Gesamt dauert das jetzt schon 6 Wochen.Ich mache mir ersthafte Sorgen um den Bestand meiner Tätigkeit(sitzend) und möchte so schnell es geht wieder fit sein.
Momentan ist es leider so,dass ich nach 2 Std.sitzen quälende Rückenschmerzen bekomme.

Können Sie mir einen Rat geben,wie ich wieder fit werden kann und mir bitte den Bericht der Radiologie erklären.

Vielen Dank im vorraus,

Manuela
 
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Gilderoy RE: Radiologie:Bitte um Übersetzung CT LWS+BWS

CT LWS: Verschleiß der untersten Bandscheibe.

Dies gehört zum Leben dazu und hat sicher keinen Zusammenhang mit Deinen Beschwerden.

CT BWS: Verschleiß an den Gelenken der unteren BWS. Ein Zusammenhang mit Beschwerden ist denkbar, aber unter keinen Umständen gesichert!

Um es ganz klar zu sagen: der einzige Grund, mit dem man eine solche Untersuchung ernsthaft rechtfertigen kann, ist der Aussschluß einer bösartigen Erkrankung. Alle anderen Befunde sind unwichtige Worthülsen ohne therapeutische Bedeutung.

Unsere alte Regel heißt: Rückenschmerzen kommen vom Kopf. Jeder Mensch ab einem gewissen Alter hat Rückenschmerzen; entscheidend ist der Umgang damit. Je weniger man sich darum kümmert, desto gesünder ist man. Studien zeigen, daß das größte Risiko beim Rückenschmerz die Krankschreibung darstellt, weil dadurch das Leiden viel schneller chronisch wird.

Du gehörst zu einem Schmerztherapeuten, nirgendwo anders hin. Jedes weitere apparative diagnostische oder gar therapeutische Eingreifen ist kontraindiziert (wobei ich davon ausgehe, daß der Hausarzt eine organische Erkrankung des Oberbauchs abgeklärt und ausgeschlossen hat).

Ich weiß, daß ich genau das geschrieben habe, was Du am wenigsten hören wolltest. Aber es stimmt trotzdem.

Auch Dein Hausarzt und Dein Orthopäde werden mit aller Wahrscheinlichkeit ähnlich denken. Da sie aber lieber in den Augen ihrer Patiente gute Ärzte sind als ihnen mühsam und zeitaufwendig ihre Meinung zu sagen, nur damit dann ein Patient wutentbrannt und unter Absingen schmutziger Lieder die Praxis verlässt, handeln sie so wie sie handeln. Ich verdenke es ihnen nicht.

Daß mein Ratschlag wahrscheinlich ungehört verhallen wird, ist mir klar. Tag für Tag sehe ich Patienten, deren "so kann es aber nicht bleiben" sie in furchtbare Situationen gebracht hat. Wenn es mir gelingt, wenigstens dann und wann einen vor solchen, manchmal wirklich bösen Schicksal zu bewahren, habe ich viel erreicht.

Gilderoy
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elajey Danke

Hallo Gilderoy,nein,ich bin niemand,der so denkt.Der Gedanke,dass meine Rückenbeschwerden eher seelischer Natur sein könnten,ist mir auch schon gekommen.Daher habe ich einen Termin bei einem Neurologen/Psychiater in Augenschein genommen.Momentan habe ich sehr viel Streß und Kummer.Rüdiger Dahlke stellt so etwas in seinen Büchern dar und ich weiß,was die Psyche mit einem anstellen kann.Ich bin Dir dankbar für Deine schnelle Antwort und bin sehr sehr froh,dass ich nichts schlimmeres habe.
Ich verbleibe mit besten Grüßen,
Manuela
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Wonneproppen RE: Danke

Hallo Manuela,

ich hatte vorhin schon fest damit gerechnet, dass gilderoy Dir adäquat antworten wird... hat er dann ja auch.

Dennoch möchte ich Deinen Blick auch auf ein weiteres Phänomen richten.
(ich weiß auch, dass gilderoy das als eher drittrangiig bewertet... hi gilderoy Wink )

Muskelverspannungen machen auch Schmerzen und das nicht zu knapp.
Auch glaube ich daran, dass eine gewisse schlechte Körperhaltung (Kopf zwischen den Schultern einziehen, verspannt vor Aufregung, Angst...) durch psychisch gesteuerte Konfliktunfähigkeit usw. unterstützt wird.

Alles allein durch die Psyche erklären zu lassen, ist schlicht falsch.

Die wenigsten Menschen bewegen sich ausreichend und alle Muskelgruppen bewegend.

Ob ein Schmerztherapeut das mit berücksichtigt oder ob er nur Schmerzmittel gibt?

Auf jeden Fall mußt Du raus aus dem Sessel.... dehne und strecke Dich während der Arbeit am Schreibtisch (ich habe Deinen Brief so verstanden, dass Du eine sitzende Tätigkeit hast), gehe in der Mittagspause auf einen Spaziergang raus und sitz´nicht wieder nur am Tisch herum.

Mache Gymnastik morgens nach dem AUfstehen, oder vor´m Zubettgehen, fahr mit dem Fahrrad einkaufen und lass´das Auto stehen.
Gehe in den Sportverein oder in ein Fitnessstudiio. Aerobic-kurse, Work-out- Training wird angeboten.....aber erkundige Dich vorher, ob es fachkundige Trainer gibt.... und es gibt noch so viele Möglichkeiten, sich zu bewegen.
Initial kannst Du Übungen bei einem Physiotherapeuten erlernen (das verschreibt Dir Dein Hausarzt)...mach die auch nachher weiter und täglich !

Natürlich sind Schmerzmittel sinnvoll, wenn man sich ohne gar nicht erst in die Richtung "körperliche Bewegung" bringen mag.

Es gibt Entspannungsübungen, wie z.B. die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen (das kann man zur seelisch-geistigen Entspannung auch im Büro durchführen), auch hilft Yoga oder autogenes Training vielen.

Ansonsten kann ich gilderoy nur beipflichten: Der Befund sagt lapidar: Verschleiß, resp. degenerative Veränderungen. Dies kann nur schlimmer werden mit zunehmendem Alter....aber man kann die Progredienz auch gut durch oben genannte Methoden aufhalten , sprich verlangsamen.

Ich wünsche Dir alles Gute

Wonneproppen.
 
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Gilderoy RE: Danke

Ich habe da wirklich einen anderen Ansatz.

Schmerztherapie bei Rückenschmerzen bedeutet nicht Einnahme von Schmerzmitteln, sondern Lernen, mit Schmerzen umzugehen, nicht auf sie zu hören (getreu nach Lehar: "Glücklich ist, wer vergisst, was nicht zu ändern ist"). Rückenschmerzen sind weit verbreitet ("wer vierzig ist, morgens aufsteht und keine Schmerzen hat ist tot"). Man soll sie unter allgemeines Lebensrisiko einsortieren und nicht weiter beachten. Wer dagegen auf sie hört, die Schmerzantennen ausfährt, wird krank.

Aufgehört habe ich, an Verspannungen und Rückenschule zu glauben. Überzeugen würde mich nur, wenn mir jemand Verspannungen mit einer objektiven Untersuchungsmethode nachweist.

Für mich ist das alles Placebo, was da angeboten wird. Daher ist es ja auch oft genug wirksam. Die Gefahr besteht nur, daß die Neigung zu Schmerzen durch die Therapien verstärkt wird; der Patient erhält doch so positive Rückmeldungen auf seine Schmerzen, was eine Rückkopplung bewirkt.

Dein Ansatz ist ja auch so zu verstehen: gehe aktiv die Beschwerden an, und es geht Dir besser. Glaube ich gerne, daß das einen positiven Effekt hat, wobei ich den auf das Einfahren der Antennen schiebe und weniger auf körperliche Effekte. Ich weiß, daß ich damit dem Fach Orthopädie quasi die Lebensberechtigung entziehe; Du weißt, daß die Ärztekammern dem Fach Orthopädie die Lebensberechtigung entzogen hat.

LS, komm mal eine Woche zu uns. Dann siehst Du genug Patienten, die sich durch konsequentes Jammern zum Krüppel gemacht haben. Das prägt. Nur mal so: gestern ein 40jährige, die so lange wegen ihrer Ritzarthrose gejammert hat, bis man ihr das Scaphoid herausgeholt hat. Jetzt jammert sie, daß sie nicht mehr richtig mit dem Daumen zupacken kann. Was ich ihr innerlich gesagt habe, kannst Du Dir denken.

Hast Du noch die CD von Forsting? Verinnerliche das: suche die "red flags", alles andere muß Dir egal sein.

@ Manuela: ich weiß, wovon ich spreche. Nicht nur als Arzt, ich kenne auch die andere Seite inklusive "red flags".


Gilderoy
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elajey :0)

Es ist toll,dass sich hier sofort 2 melden,die mir mit Ihrem fachkundigem Rat helfen möchten.Tolles Forum.Danke an Euch Beide.Ich bin wirklich begeistert.
@Gilderoy:Ich mußte wirklich lachen über den Spruch"Wer mit 40 morgens aufsteht..."und feststellen,ja,Du hast unbedingt recht.Die Mentalität vieler Menschen läuft mittlerweile in die Richtung,dass Sie sich Ihre Krankheiten züchten und schön reden,sogar stolz darauf sind,behaupten zu können,dass sie krank sind und mittlerweile sogar schon Eltern Ihre Kinder zur Krankeit erziehen,ganz nach dem Motto:"Und mein Kind hatte sogar schon..und es war schon bei den und den Spezialisten und bekommt schon die und solche Medikamente.."Traurig.
Dieser Tatsachen,welche ich schon lange bewußt beobachte,veranlassen mich dazu,gerade NICHT so zu werden und eben nicht wegen jedem Zipperlein zum Arzt zu laufen.Und wie schon geschrieben,bin ich heilfroh,dass diese Diagnosen des CT so gut ausgefallen ist.Natürlich ist auch mir bewußt,dass ich mit 40 anfangen muß,meinen Hintern hoch zu bekommen um gewissem körperlichem Verfall entgegenzuwirken.Das hat mich die Sache hier dringend gelehrt.Ich habe mich fast geschämt,dass ich solche Umstände gemacht habe für mehr oder weniger nichts und bin in der Tat einem Phantom hinterhergejagt.Ich muß Gilderoy sehr recht geben.Patienten ticken wirklich so und fühlen sich nicht ernst genommen,wenn ein Arzt ihnen sagen würde,dass sie eigendlich nichts haben und würden sich sofort nach einem Arzt umschauen,der sie weiterhin krank hält.
Den Termin bei dem Neurologen/Psychiater werde ich trotzdem noch wahrnehmen,werde mir aber keine Medikamente anhängen lassen.Weiterhin werde ich auch Sport im Physiotherapeutischem Zentrum machen,welches nicht nur dem Aufbau der Muskulatur dienlich sein soll sondern auch dem Streßabbau.
Schönes Wochenende:0)

Manuela
 
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