Genetik des Körperwachstums |
13.07.2009, 20:11 | Auf diesen Beitrag antworten » |
rishi | Genetik des Körperwachstums Hallo allerseits! Ich habe eine ganz spezielle Frage: Es ist doch so, dass sich die Wachstumsfugen nach einer bestimmten Zeit schließen. Ist es möglich, dass dies auch vor dem Erreichen des genetischen Limits geschieht? Nehmen wir beispielsweise ein unausgewogen ernährtes Kind vll. mit Kalziummangel, welches auch sonst ungesund lebt( z.B. Alkohol, Nikotin, Coffein ab den 11 Lebensjahr) was ja die Kalziumaufnahme verringen würde. Mit 18 wird die Lebensführung plötzlich wieder gut, kann sein, dass dieses Kind den Rückstand nicht mehr aufholt? Oder schließen sich die Fugen erst mit über 20, weil das Limit noch nicht erreicht ist? Vielen Dank! Rishi |
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13.07.2009, 21:44 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | RE: Genetik des Körperwachstums Stoffwechselstoerungen fuehren meines Wissens nach nicht zu einem vorzeitigen Schluss der Epiphysenfugen: dies wird hormonell gesteuert. Wenn durch Mangelversorgung ein Wachstumsstopp auftritt, wird dies aber spaeter nicht aufgeholt. Die Epiphysenfuge weiss ja schliesslich nicht, wie lang der Knochen ist. Dass Coffein zur ungesunden Lebensfuehrung gehoert, ist mir neu. Dass ein Jugendlicher durch Rauchen oder Saufen einen Knochenschaden erleidet, ist zumindest skurril, sicher aeusserst selten. Eine unausgewogene Ernaehrung, die zu einem Calciummangel fuehren soll, ist ebenfalls nur mit grosser Anstrengung erreichbar. McDonalds reicht nicht! Calciummangel ist ja auch nicht das Problem, sondern der Calciumstoffwechsel; und der steht auf einem ganz anderen Blatt. Es gibt in Deutschland tatsaechlich gelegentlich Faelle mit durch ungesunde Verhaltensweisen ausgeloeste Stoerungen des Knochenstoffwechsel. Zum einen koennen strenge vegane Diaeten einiges bewirken, aber auch der Islamismus. In unseren Breiten kann ein verschleiertes Maedchen Rachitis bekommen. Gilderoy |
14.07.2009, 17:57 | Auf diesen Beitrag antworten » |
rishi | Danke für die Antwort! Du sagst der Verschluss der Wachstumsfugen ist hormonell bedingt, worin besteht dann ganau die genetische Abhängigkeit des Wachstums, wenn nicht irgendwann die Knochenlänge irgedwie negativ auf das Wachstum zurückwirkt? Wenn es nur von Hormonen abhängig wäre, könnten wir doch welche spritzen und über alle Maße wachsen... Ich habe irgenwo gelesen das Nikotin, Coffein und Alkohol signifikante Auswirkungen auf das Wachstum haben können da sie sowohl das hormonelle Gleichgewicht, als auch die Calciumaufnahme beeinflussen. Klar auch Vitamin D Mangel, wie man an deinem Beispiel der Islamistin sieht. Gruß Rishi |
14.07.2009, 19:53 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | "Wenn es nur von Hormonen abhängig wäre, könnten wir doch welche spritzen und über alle Maße wachsen..." Koennten wir, tun wir. Nur ueber alle Massen klappt auch nicht, da wir ueber manches einfach zu wenig wissen. Ich habe zum Beispiel nicht die geringste Ahnung, wie die Form eines Knochens vorgegeben ist. "Ich habe irgenwo gelesen" Entscheidend ist aber, wo man etwas liest. Artikel in "Baeckerblume" oder "Apotheken-Rundschau" geben nicht unbedingt den aktuellen Stand der Wissenschaft wieder, genausowenig wie Stern, Spiegel oder 99% der Ratgeberliteratur. Gilderoy Nachtrag: Interessanter als Wachstumsstoerungen durch Malnutrition sind lokale Stoerungen. Gute Beispiele sind die Erb'sche Laehmung auf der einen und der Morbus Klippel-Trenaunay auf der anderen Seite (Informationen dazu findest sicher in Wikipedia - Wiki ist ueberhaupt in der Regel eine gute Quelle). Zu den Hormonen ist natuerlich zu sagen, dass es sich nicht um eine monohormonelle Steuerung, z. B. alleine durch das Wachstumshormon handelt. Die Sexualhormone z.B. fuehren sowohl zu Wachstum als auch zum Epiphysenschluss. Daher kann man nicht so einfach durch Hormonspritzen jedes gewuenschte Wachstum erreichen. |
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