Schulterproblem, mal wieder... |
02.06.2010, 17:07 | Auf diesen Beitrag antworten » |
747er | Schulterproblem, mal wieder... Meine Frage: Ich wurde bereits 4 mal wegen Impingement an der rechten Schulter operiert. Immer per ASK. Beim ersten Mal wurde ein Knochensporn am Schulterdach weggemacht, später dann noch ein Teil vom Schulterdach abgetragen, Schleimbeutel entfernt, sowie Verwachsungen. Seit der letzren OP, die jetzt 4 Jahre her ist, hatte ich manchmal bei schnellen Bewegungen (die den Gelenkkopf nach vorne stossen), dass Gefühl, als würde mir jemand ein Messer in die Schulter rammen. Danach wars dann aber auch wieder ok. Am Samstag passierte das wieder, allerdings hatte ich diesmal das Gefühl, ich würde regelrecht spüren, wie die Schulter raus und wieder reinspringt. Mein Arm fühlte sich noch am Sonntag leicht pelzig an, mittlerweile nur noch manchmal. Schmerzen habe ich seitdem aber immer, vor allem, wenn ich den Arm nach vorne strecke und nach hinten. Die Schmerzen ziehen teilweise bis in die Hand. Am Montag war ich dann doch in der Ambulanz, weil es nicht, wie gehofft, besser wurde, und ich hätte arbeiten müssen, was so aber nicht geht. Die haben ein Röntgenbild gemacht, auf dem aber alles gut aussieht. Jetzt haben die mich erstmal bis Freitag krankgeschrieben, sagen, wenns dann nicht besser ist, soll mein Hausarzt mich weiter krankschreiben, und wenns in 10 Tagen nicht besser ist, soll ich wieder zu ihnen und zum MRT. Ich soll jetzt 5 Tage morgens und abends ne 800er Ibuprofen nehmen und den Arm schonen. Gut, nachts hab ich auch kaum Probleme, aber sobald ich aufstehe und bewege, was man ja in gewissem grad muss, wenn man alleine lebt, fängt es wieder an wehzutun. Mich haben schonmal Ärzte wochenlang mit Schmerzen rumlaufen lassen und gesagt, man muss warten, nur um dann nach 6 Wochen (und mittlerweile jeder Menge Tramal, weil sonst nichts mehr half) dann doch zu operieren. Ich habe so ein bisschen die Befürchtung, dass mir das jetzt auch wieder passiert.. Dass man 10 Tage wartet, bevor man eine teure Untersuchung anordnet, ok, ist wohl normal, aber ich hatte allgemein das Gefühl gar nicht wirklich ernst genommen zu werden. Ich bin in der Schweiz, seit 2 Jahren, und bin hier blöderweise auch nur grundversichert, weil man mir mit meinen Vor-OPs jede weitere Zusatzversicherung ablehnte. Die Grundversicherung bedeutet aber, dass diese Docs sagen müssen, sie kommen nicht weiter, erst dann kann ich zu einem Spezialisten.. Aber die Docs hier stellen ja schon fast in Frage, dass überhaupt was passiert ist. Subluxation können sie sich nicht vorstellen, meinten, naja, vielleicht war was eingeklemmt... Aber ich bild mir meine Schmerzen doch nicht ein.. Wenn irgendjemand eine Idee hat, was mir da passiert sein könnte, was ich tun kann.. Danke.. Meine Ideen: War es eine Subluxation? Was anderes? Ist es nur gereizt, oder was kaputt? KG oder OP? Oder gar nichts? |
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05.06.2010, 08:47 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | RE: Schulterproblem, mal wieder... Meine grundsätzliche Skepsis vor Operationen an Gelenken hast Du eindrucksvoll bestätigt, Deine Geschichte sollte allen eine Warnung sein, die mit Sprüchen wie "so kann es ja nicht bleiben" eine Operation erzwingen möchten. Die Grundregel gilt, daß bei allen Beschwerden am Bewegungsapparat Abwarten die beste Variante ist, da so 70% Heilungsrate erzielt werden. Diese 70% hast Du natürlich nicht, da Deine Schulter durch die Operationen massiv vorgeschädigt ist. Daß es sich bei den von Dir beschriebenen Ereignissen um Luxationen (wieso "Subluxation"? Verstehe ich nicht) handelt, ist denkbar. Allerdings solltest Du dann in der Lage sein, diese Ereignisse willentlich hervorzurufen. Kannst Du das? Meine Patienten demonstrieren das spontan, ohne daß ich sie drauf anspreche. Treten diese Schmerzphänomene unsystematisch auf, sind es eher Einklemmungen. Das ist kein Scherzwort, sondern durchaus etwas, was ernstgenommen und manchmal auch operiert wird. Auch ein MR wird wenig weiterhelfen; um die Situation wenigstens einigermaßen klären zu können, sollte man vor dem MR ein Kontrastmittel ins Gelenk spritzen. Die Alternative ist die Arthroskopie. Diese hat allerdings den Nachteil, daß aus abrechnungstechnischen Gründen die praktisch immer mit einer, sei es auch noch so kleinen, Operation verknüpft wird. Was Du am meisten hast, ist Zeit. Nichts, aber auch gar nichts drängt zu einer eingreifenden Maßnahme. Bedenke, daß alles, was man an der Schulter macht, das Problem gravierend verschlechtern kann. Gelenke sind feinmechanische Instrumente. Besonders gegen Schulter und Knie sind Schweizer Chronometer etwas für Grobmotoriker. Wenn man Deine IWC oder Patek Philippe viermal vom Dorfschmied hat öffnen lassen, dann wird sie auch eine zunehmende Gangungenauigkeit aufweisen. Es geht nicht darum, einen Idealzustand zu erreichen. Das ist weder möglich noch Grundrecht eines Krankenversicherten (auch wenn ich über 80jährige Privatpatienten gesehen habe, die erwarteten, daß sie beschwerdefrei Golf spielen können). Es ist oft viel vernünftiger und schonender, Schmerzmittel einzunehmen, als sich operieren zu lassen. Gilderoy |
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