urologischer Patient |
12.10.2011, 20:57 | Auf diesen Beitrag antworten » |
sick lies | urologischer Patient Hallo, ich bin seit 2 Wochen auf der Urologie, und dort liegt ein Patient mit folgenden Diagnosen: bek. Prostata-CA seit 2001 Z.n. Stanzbiopsie Z.n. plastischer Orchiektomie 2001 Z.n. Darmteilresektion nach 1996 Z.n. CHE und Herniotomie (Bauchwandhernie) M. Bechterew Depression aktuelle Diagnose: Hydronenphorose bei Ureterstriktur Therapie: EP-Einlagen Anlage Nephrostomie bds. Was bedeutet EP-Einlagen? Nephrostomie ist ja die Anlage der zwei Katheter, NiFis genannt, die dann aus dem Rücken treten. Das wurde dann bei ihm im KH gemacht: 5.10 Antegrade Sondierung u. ggf EP-Einlage, Neueinlage perkutane Nephrostomie (NFK) (Tag 7) 10.10 Antegrade Darstellung (Tag 2) Was bedeutet denn diese antegrade Sondierung und Darstellung? Wofür machte man dies? Vielen Dank für das erklären! |
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13.10.2011, 17:24 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | RE: urologischer Patient Abkürzungen sind nicht genormt und Klinikslang. Unser 450 Seiten dickes Abkürzungslexikon (kein Scherz!) kennt über 40 Möglichkeiten, EP zu übersetzen. Da kann ich nicht weiterhelfen. "Antegrad" heißt "vorwärts", das Gegenteil heißt "retrograd", und "Darstellung bedeutet, daß Kontrastmittel in den Harnleiter eingespritzt wurde und ein Röntgenbild gemacht wurde. Urin fließt im Harnleiter von der Niere zur Blase; wenn ich also über eine Nephrostomie Kontrastmittel in den Ureter spritze, ist es eine antegrade Darstellung. Es geht auch über die Harnblase, dann ist es retrograd. Man stellt den Ureter dar, um Informationen über die Ursache des Verschlusses zu bekommen. Möglich sind Kompression von außen, Einwachsen von außen, Tumor innerhalb des Harnleiters oder ein Stein. "Striktur" ist eine narbige Einengung. Gilderoy |
14.10.2011, 16:49 | Auf diesen Beitrag antworten » |
sick lies | vielen dank, ich vermute dass ep-einlage eine harnleiterschiene ist.. könnte das sein? damit würde ja die verengung aufgedehnt werden oder? |
15.10.2011, 11:47 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Eine Schiene schient - sie dehnt nicht. Hört sich wie Erbsenzählerei an - vielleicht ist es ja auch für Laien so -, aber in der Medizin sollte man Begriffe schon sauber verwenden. Zum Dehnen braucht man in der Regel einen Ballon oder macht es nach dem Dotter-Prinzip. Da ich aus der Radiologie stamme, verwende ich den Namen "Dotter", obwohl das zu meiner Zeit längst passé war; Du kennst es vielleicht von der Abrasio, wo die Cervix auch zuerst gedehnt wird. Ob Ureteren sensu strictu dehnbar sind, weiß ich nicht. Eine Schwellung der Schleimhaut des Ureters, die ja bei der kleinsten Reizung geschehen kann, lässt diesen zuschwellen; legst Du eine Schiene ein, wird die Schwellung weggedrückt, und der Urin kann ablaufen. Mit "Dehnen" hat das aber nichts zu tun. Ich kenne von früher her zur die plastische Operation zur Erweiterung eines Ureters. Dazu wird zum Beispiel der Ureter längs aufgeschnitten und dann quer vernäht. Dabei wird vorher eine Harnleiterschiene eingelegt, damit die operationsbedingte Schleimhautschwellung nicht zu einem Problem wird. Gilderoy |
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