Pulssynchrones Ohrgeräusch seit Gehirn-Op |
| 18.10.2011, 08:03 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Pulssynchrones Ohrgeräusch seit Gehirn-Op Meine Frage: Hallo! Mir wurde vor einem 3/4 Jahr auf der linken Seite an der Cerebri Media ein nichtrupturiertes Hirn-Aneurysma geclippt. Die Diagnose war damals ein reiner Zufallsbefund, da ich ursprünglich wegen einer immer wiederkehrender Augenentzündung zur MRT überwiesen wurde. Op verlief gut, wenn auch lange und es gab keinerlei Komplikationen. Vorab wurde ein CT mit Kontrastmittel und eine Angiographie der Hirngefäße angefertigt. Die Angiographie ergab ein zusätzliches kleines Aneurysma, ebenfalls an der Cerebri Media, rechtseitig. Dieses Aneurysma wird nun im November ebenfalls neurochirurgisch durch 'Clipping' versorgt. Bei der Angiographie erlitt ich damals im Vorfeld beinahe einen Schlaganfall auf dem Op-Tisch, da meine Gehirngefässe wohl durch den Reiz krampften. Ich bekam Heparin direkt durch duie Vene und die Gefässe entspannten sich wieder! Zumindest sind sich die Ärzte heute relativ sicher, dass es kein Thrombus war, der sich gelöst hatte. Gott-sei-Dank ist nichts dergleichen passiert, doch aus diesem Grund wird bei mir nun auch vorerst keine Angiographie mehr durchgeführt. Selbst die Neuroradiologen meinten damals, ich hätte eine Armee von Schutzengeln bei mir gehabt... Nun gut, es ist ja alles nochmal gut gegangen! Zusätzlich kommt noch hinzu, dass ich seit der Op, einen rechtsseitigen pulssynchronen Tinnitus habe. Ich höre also meinen Pulsschlag im Ohr. Die Radiologen haben sich damals daraufhin die Röntgenbilder erneut angesehen: - Keine Fistel(n) - Keine Tumoren - keine Gefäßverengungen/Stenosen Zusätzlich sagten die Neurochirurgen, dass das noch vorhandene Aneurysma zu weit weg vom Hörnerv läge, um Strömungsgeräusche weiterleiten zu können. Ausserdem hätte ich den pulssynchronen Tinnitus dann ja bereits schon vor der Op bemerken müssen. Das kann ich aber auf jeden Fall zu 100 % ausschliessen!!! Ein anschliessender Besuch beim Kardiologen (Langzeit EKG/Langzeit Blutdruckmessung) und die Doppler-Untersuchung der Halsschlagadern waren ebenfalls ohne Befund. Der Blutdruck liegt konstant bei 110/75. Wird auch medikamentös so niedrig gehalten, wegen dem noch bestehenden Aneurysma. Auch ein HNO-Arzt fand keine Anhaltspunkte. Hörvermögen auf beiden Ohren gut, keine anderen Auffälligkeiten. Er meinte nur, dass es in meinem Fall eine Verschiebung der HWS gegeben haben könnte, durch die Drei-Punkt-Kopfklemme während der OP oder weil nun anatomisch nicht mehr alles 100 % wäre und schon eine minimale 'Verschiebung' zu der Problematik eines Tinnitus führen kann. Nur heisst es überall, dass dieser dann nicht pulssynchroner Natur wäre. Hm... es kann mir also niemand etwas genaues sagen! Es gibt zwischendurch auch Zeiten, wo der Tinnitus kurzweilig verschwunden, bzw. leiser ist. Auch wenn ich morgens aufwache, dauert es eine Zeit, bis ich ihn wieder höre. Dennoch: Mich belastet das Geräusch zunehmens. Kann es denn sein, dass sich durch den Vorfall bei der Angiographie damals eine AV-Fistel gebildet haben könnte und dadurch der pulssynchrone Tinnitus herrührt? Ich erzähle mein Problem ständig i-welchen Ärzten, weil es hier im Internet oft so dramatisch dargestellt wird, aber egal wo, selbst in der Klinik, schenkt man dem Problem so gut wie kaum eine Beachtung... 
Vielleicht ist es auch nur Stress oder kommt tatsächlich 'nur' von der HWS, dann wäre ich froh... Vielleicht ist es auch nur die Angelegenheit, dass ich eben schon 2 gefährliche Dinge, wie die beiden Aneurysmen in meinem Kopf habe und ich Angst davor habe, dass noch etwas dazukommt... Ich weiss nicht mehr so recht weiter... Vielleicht hat von euch noch jemand einen Vorschlag? Meine Ideen: Ich habe keine eigenen Ideen mehr, weil ich schon alles ausgeschöpft habe... Deshalb versuche ich nun hier mein Glück! 
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| 19.10.2011, 15:02 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| Gilderoy | RE: Pulssynchrones Ohrgeräusch seit Gehirn-Op Ein lehrreicher Beitrag. Zu Deinem Problem: mit den Aneurysmata hat das Geräusch nichts zu tn. Flußgeräusche in einem Aneurysma sind denkbar, aber sicher eine Rarität, und sie treten natürlich vor und nicht nach dem Verschließen auf. Der zeitliche Zusammenhang mit dem Eingriff bedeutet auch einen kausalen Zusammenhang, den ich aber auch nicht klären kann. Ursachen außerhalb des Kopfes brauchst Du gar nicht zu suchen. Eine Klärung erfordert eine neue Angiographie; ich rate Dir aber davon ab. Das Risiko einer Komplikation ist sicher höher als die Wahrscheinlichtkeit, eine leicht behebbare Ursache zu finden. Warum ist das Post aber lehrreich? Geradezu gebetsmühlenhaft leiere ich den wichtigsten Lehrsatz für alle Patienten herunter: "Meide die Ärzte, wo Du nur kannst!" Hier wurde mehrfach gesündigt und nur mit großem Glück eine Katastrophe vermieden. Ursache war wohl ein Zufallsbefund im MR. Niemand weiß, ob es sich lohnt, nicht rupturierte Aneurysmen zu klippen. Haben Dir die Operateure das vorher klar gesagt oder wurdest Du zu dem Eingriff überredet? Gestolpert bin ich auch über "Ich erzähle mein Problem ständig i-welchen Ärzten, weil es hier im Internet oft so dramatisch dargestellt wird, aber egal wo, selbst in der Klinik, schenkt man dem Problem so gut wie kaum eine Beachtung... unglücklich ". Ein Patient hat nix im Internet zu suchen! Das ist die Grundregel Nummer zwei. Ein pulssynchrones Ohrgeräusch ist selten dramatisch. Frage nicht ungezielt rukm, bekommst Du auch keinen Quatsch erzählt. Das Desinteresse der Ärzte hat einen Grund: eine behandlungsbedürftige Erkrankung ist unwahrscheinlich. Eine Patientin brachte das auf den Punkt: "Ich mwußte, daß ich über den Berg war, als ich merkte, daß ich für die Ärzte uninteressant wurde." Die hatte es verstanden. Gilderoy |
| 19.10.2011, 17:52 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Lieber Gilderoy, erstmal vielen Dank für Deine umfassende Antwort! Um Deine Fragen zu meinem Beitrag noch einmal zu beantworten: Ganz ehrlich: Ich wurde zu dem Eingriff nicht überredet, sondern überrumpelt. Das Ergebnis der ersten MT-Untersuchung wurde an meine Neurologin, die mich ja dorthin überwiesen hatte, geschickt. Diese erzählte mir dann von dem Zufallsbefund des Aneurysmas und erklärte mir, wie froh ich sein kann, dass man dieses entdeckt hätte, denn wenn es rupturieren würde, dann ... Froh war ich wahrlich nicht, denn über eine Eröffnung meines Schädels konnte ich mich nicht im Mindesten freuen. Gut, durch die ganze Aufregung über die Diagnose bekam ich plötzlich Blutdruckspitzen und wurde auf Grund des bei mir neuen Bluthochdrucks in der Klinik stationär mit Medikamenten eingestellt. Danach folgte dann die Katheterangiografie, um das linksseitige Aneurysma besser beurteilen zu können (den Zwischenteil kennst Du). Dabei wurde dann auch das zweite Aneurysma rechtsseitig entdeckt, was in Grösse und Form jedoch (lt. Neuroradiologen/Neurochirurgen) nicht sofort versorgt werden müsse. Das erste A. MÜSSE aber auf jeden Fall sehr zeitnah behandelt werden, da es so aussieht, als ob es zu jedem Zeitpunkt rupturieren könnte und das möchte hier niemand verantworten. So blieb ich und liess mich auf die erste Op ein. Lief ja auch alles glatt, nur hinterher kamen die Beschwerden. Nicht nur der pulssynchrone Tinnitus tauchte auf, sondern ich hatte plötzlich auch einen Überfunktion der Schilddrüse durch das Röntgenkontrastmittel der Angio, was wohl Hashimoto bei mir ausgelöst hat. Musste also auch hier neu eingestellt werden... Bis ich also komplett wieder auf dem Damm war, hat es ein gutes Jahr gedauert und nun die neue Op. Ich wollte eigentlich Verlaufskontrollen, aber auch diesmal legte man mir nahe, das A. sobald wie möglich operieren zu lassen. Wenigstens gegen einen neue Angio konnte ich mich erfolgreich zur Wehr setzen und diese werde ich auch nicht nocheinmal über mich ergehen lassen. Punkt. Ende. Den Floh mit der Fistel und dem Glomustumor hatte mir übrigens meine HNO-Ärztin ins Ohr gesetzt, als ich 4 Wochen später, nach Auftauchen des Tinnitus, ihre Praxis aufgesucht habe. Sie meinte daraufhin, das müsse man unbedingt nochmal abklären. Doch auf den Röntgenbildern fand man keinerlei Hinweise darauf. Deshalb habe ich damals nach dem pulssynchronen Geräusch gegoogelt, weil ich hoffte, mich dadurch wieder beruhigen zu können... Nur da stand genau das und noch mehr! Tja und seitdem fährt die Angst im Kopf mit und ist mein ständiger Begleiter. Und ob Du es glaubst oder nicht, mir hat Deine Äusserung 'Meide die Ärzte, wo Du nur kannst!' ein wenig die Augen geöffnet. Denn ich war ursprünglich (in meinen Augen) mal gesund und nun sitze ich mit lauter Krankheiten und Diagnosen, wie ein Häufchen Elend in der Ecke und versuche mir selbst Klarheiten zu verschaffen, die mir anscheinen sonst niemand gibt... Ist schon unglücklich (und anstrengend!). Viele Grüsse, S. |
| 19.10.2011, 22:11 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| Gilderoy | Ich hasse Zufallsbefunde. Sie sind die Pest der modernen Medizin. Was soll man mit einem Aneurysma machen? Niemand, aber wirklich niemand kennt das Rupturrisiko. Wahrscheinlich wird es weit überschätzt. Auch die Größe ist kein Kriterium. Allerdings habe ich Respekt vor der Ruptur, denn ich habe viele gesehen. Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn bei mir eins gefunden würde. Darum lege ich mich auch nicht ohne Not ins MR. Leider haben wir vor paar Wochen eins gefunden, recht groß. Unser Rat an den Internisten: nicht dramatisieren ("Zeitbombe im Kopf"), aber bei einem rechtschaffenen Neurochirurgen vorstellen. Darauf kommt es an: Suche sorgfältig den Arzt - was zugegebenermaßen sehr schwierig ist -, aber glaube ja nicht, daß Du Dich informieren sollst. In der Regel kann das nur schaden. In fünfundzwanzig Jahren habe ich zwei Glomus-Tumore gesehen. Die Vorstellung, das ein Glomus-Tumor zeitgleich mit einer Angio symptomatisch wird, ist absurd. So was denkt nur ein blutiger Anfänger. Eine intracerebrale AV-Fistel ist mit Sicherheit ausgeschlossen, wofür bist Du schließlich angiographiert? Bleibt nur eine durale AV-Fistel. Meiner Lebtag habe ich noch keine Blutung etc. Gesehen, die dadurch ausgelöst wurde. Also ist das Geräusch das Problem. Ich will das nicht wegreden und sehe durchaus, daß das Geräusch belastend sein. Aber hier ist die Psyche entscheidend. Versuche, mit dem Geräusch Frieden zu schließen. Dies sollte einfacher sein, wenn Du weißt, daß keine Gefahr droht. Aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Gilderoy |
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| 20.10.2011, 06:20 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Lieber Gilderoy, ich danke Dir fürs Mut machen! :-) Ich hasse Zufallsbefunde mittlerweile auch - Zumindest, wenn sie Aneurysmen ans Tageslicht befördern mit dennen ich sonst vielleicht bis an mein Lebensende gut gelebt hätte, ohne von ihnen zu wissen! Und nun hat man den Salat... Aber wenn es eine Durafistel sein sollte, wodurch hätte sich diese dann bilden können? Besteht denn da evtl. ein Zusammenhang mit der Katheter-Angio, dass bei dem Eingriff doch etwas schief gegangensein könnte, was die Entstehung begünstigt hat? Denn sonst hätte man eine durale AV-Fistel doch sicherlich im Vorfeld auch auf den Bildern der Angio erkennen müssen oder nicht? Dass durale AV-Fisteln pulssynchrone Ohrgeräusche verursachen, habe ich ja nun gelesen, doch warum verändert sich die Lautstärke meines Tinnitus eigentlich, wird mal lauter, dann wieder schwächer, bzw. ist er manchmal auch für 1-2 Tage und/oder mehrere Stunden komplett verschwunden. Auch morgens nach dem Aufwachen dauert es, bis ich ihn wieder höre. Müsste ich ihn nicht eigentlich durchgängig hören? Hast Du dafür eine Erklärung? Hatte auch schon überlegt, ob mein Unterbewusstsein dabei vielleicht eine Rolle spielt. Dass mein Unterbewusstsein unter der Narkose evtl. das pulsierende Geräusch in meinen Venen/Arterien wahrgenommen hat und mein Gehirn dieses Geräusch nun nicht mehr rausfiltern kann... Und ich es deshalb höre, wenn ich mich drauf konzentriere undes eben auch verschwindet, wenn ich ausreichend abgelenkt bin oder halt schlafe. Entschuldige bitte, falls ich Dich mit dem Thema überstrapaziere... |
| 22.10.2011, 12:55 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| Gilderoy | Nein, Du nervst nicht. Eher werde ich genervt, wenn ich auf Antworten, die durchaus mal mehr als eine Stunde Arbeit erfordern, keine Rückmeldung kommt. Ohrgeräusche ändern sicher ihre Lautstärke, da der Durchfluß durch die Fisteln nicht konstsnt ist, sondern z.B. vom Blutdruck abhängig ist. Durale Fisteln werden in üblichen Angios nicht dargestellt. Sie werden meistens von Ästen der A. meningea media gespeist, also einem Ast des A. carotis externa. Für eine Hirnangio wird aber die A. carotis interna selektiv sondiert. Das Unterbewußtsein kenne ich nicht. Es handelt sich um ein Konstrukt eines Herrn, der nach sieben behandelten Fällen glaubte, eine umfassende Theorie aufstellen zu müssen. Meines Erachtens gehört Freud in dieselbe Mottenkiste wie Hahnemann oder Steiner - reine Spekulation ohne Fundament. Natürlich hängt das Wahrnehmen eines Geräusches von der Aufmerksamkeit und den Nebengeräuschen ab. Den einen stört der tickende Wecker oder der nächtliche Fluglärm, den anderen nicht. Unser Ohr gibt keine 1:1 Wiedergabe der Umgebungsgeräusche, sondern ordnet und interpretiert wie das Auge. Ich glaube nicht, daß das Neuauftreten des Geräusches nach dem Eingriff ein psychisches Moment hat; sondern denke, daß es neu oder verstärkt ist. Aber da bin ich in einem zu spekulativen Gebiet, was ich nicht wieter betreten möchte. Gilderoy |
| 22.10.2011, 14:33 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Eine wirklich zeitintensive Beschäftigung, der Du hier nebenbei noch nachgehst und vielen Dank für die wirklich ausführlichen und detailierten Antworten!
Aber eine Frage hätte ich noch: Was würdest denn DU als Radiologe jetzt an meiner Stelle machen? Den Tinnitus weiter abklären lassen und wenn ja, mit welcher Untersuchung? (Katheter-Angio scheidet für mich auf jeden Fall aus!) Mich also auf weitere neue Untersuchungen einlassen oder das Ganze auf sich beruhen lassen, solange die Ärzte keinen weiteren Handlungbedarf sehen und sich meinen Angaben gegenüber weiterhin desinteressiert zeigen? Ich habe für mich nun vorerst beschlossen, mich erstmal auf den nächsten Op-Termin zu konzentrieren und auf die Zeit, die danach wieder auf mich zukommt. Gesund werden und mein Leben zu leben, ohne Aneurysmata und ob mit oder ohne dem Ohrgeräusch... |
| 23.10.2011, 21:22 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| Gilderoy | Ich würde keine weitere Abklärung durchführen lassen. Aber: welcher "neue Op-Termin"?? Gilderoy |
| 23.10.2011, 22:25 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Am 01.11. werde ich erneut stationär aufgenommen, um das zweite Aneurysma auf der rechten Seite (wo auch der Tinnitus ist) neurochirurgisch versorgen zu lassen. Hatte am 12.10. eine Verlaufskontrolle, wo der Prof. mir riet auch das 2. Aneurysma 'entschärfen' zu lassen... Auch da sollte vorab nochmal eine Katheter-Angio gemacht werden, der ich mich aber verweigert habe. Daraufhin schaute der Prof. sich nochmal die CT-Aufnahmen mit Kontrastmittel vom letzten Jahr an und sagte, dass diese ebenfalls ausreichend wären. Egal wie und ob es nötig wäre, aber ich habe nun ein ganzes Jahr mit dem Wissen und der Angst gelebt, dass ich eine Op überstanden habe, aber dort noch ein zweites Aneurysma in meinem Kopf sitzt, das evtl. irgendwann in meinem Leben rupturieren könnte... Irgendwie habe ich es hinbekommen, ein Jahr mit dem Wissen darum zu leben, aber Lebensqualität ist definitiv etwas anderes. Ich möchte in Zukunft wieder unbeschwert meinen Hobbies und meinem Beruf nachgehen können, ohne Angst vor einer Explosion in meinem Gehirn zu haben. Wieder uneingeschränkt mit meiner Tochter spielen und toben zu können... Jeder Arzt erzählte mir bislang, ich könne froh sein, dass die beiden Aneurysmata entdeckt wurden, so dass sie behandelt werden konnten... Tja, die sind auch nicht an meiner Stelle und müssen mit den Ängsten und Risiken eines solchen Befundes/Eingriffs leben. Doch ich gehe optimistisch an den nächsten Op-Termin ran und gehe davon aus, dass es auch diesmal so glatt, wie beim letzten Mal läuft. |
| 09.11.2011, 14:48 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Wollte kurz etwas weitergeben: Bin noch nicht operiert worden, da mein Kind unliebsame Gäste, kleine Blutsauger, aus der Schule mitbrachte und diese leider auch meinen Kopf besiedelten, so dass der OP-Termin auf den 29.11. verschoben. Was jedoch das Ohr-Geräusch angeht, so gibt es Neuigkeiten. Ich habe meiner Neurologin davon erzählt und sie meinte, dass es auch daher rühren könne, dass ich evtl. unter einer Anämie durch Eisenmangel leide. Denn auch daher können solche Geräusche stammen, was dann 'Nonnensausen' genannt wird. Es erfolgte eine Blutabnahme und siehe da, Ferritinspeicher komplett leer und Hämoglobin nicht mehr im Normbereich. Seither nehme ich ein Eisenpräperat zu mir und das Geräusch ist nun nach 2 Wochen deutlich leiser, bis gar nicht mehr vorhanden... Muss das Eisenpräperat noch weitere 3 Monate nehmen, dann erneute Kontrolle. |
| 19.11.2011, 11:31 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| Gilderoy | Guter Gedanke! Ist absolut glaubwürdig. Gilderoy |
| 10.12.2011, 16:28 | Auf diesen Beitrag antworten » |
| starlight | Hach, ich Glückspilz! Nun wurde die Op bereits zum 3. Mal verschoben, da im Klinikum die Noroviren auf allen Stationen unterwegs sind... 4. Anlauf ist nun für Mitte Januar 2012 geplant... *seufz* Aber nach 6 wöchiger Einnahme meines Eisenpräperates kann ich sagen, dass mein pulssynchroner Tinnitus nun seit knapp 1 Woche komplett verschwunden ist und absolute Ruhe im Ohr herrscht! Egal, ob ich liege, mich körperlich betätige oder ich nachts in aller Stille in mich hinein lausche... Nichts mehr zu hören! Es ist so herrlich!
Bin unglaublich erleichtert, dass nach einem ganzen Jahr nun doch endlich die Ursache dafür gefunden wurde und ich mir zusätzlich nicht noch Sorgen wegen einer evtl. bei der Angio entstandenen AV-Fistel zu machen brauche... Mir reichen die Aneurysmen schon! 
Manche Lösungen scheinen doch näher zu liegen, als man denkt... Man muss nur drauf kommen! Liebe Grüsse, schöne Weihnachtfeiertage und einen guten Rutsch in 2012! |
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