Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? |
07.11.2005, 12:13 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Ich arbeite zur Zeit an einem Forschungsprojekt für "Jugend forscht" über elektrische Muskelstimulatoren. Ich würde mich sehr über Informationen zu diesem Thema freuen! Ich interessiere mich für alles was in Richtung Tetanus, Erfahrungen mir EMS-Geräten im Trainings- und Rehabilitationbereich, Nachbau dieser Geräte und Wirkungsweise geht. Ich würde mich sehr über Antworten freuen. |
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07.11.2005, 20:01 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gilderoy | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Natürlich funktionieren sie, Muskeln arbeiten halt auf elektrischen Reiz. Ob sie dagegen sinnvoll sind, ist eine ganz andere Frage... Je genauer Du fragst, desto besser kann ich antworten. Gilderoy |
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08.11.2005, 08:59 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Dr. Dokter | hi, wir haben im Physik Praktikum eine ganze Einheit diesem Thema gewidmet. Ich hab noch das Skript dazu, wenn du willst kann ich es ja mal einscannen und dir schicken!!! Es geht von TENS bis hin zur Defibrilation des Herzens. Lg Dokter |
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14.11.2005, 16:53 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Hey, das wäre total super, wenn du mir das Manuskript einskannen könntest! Hört sich an, als ob uns das weiterbringen könnte. Ich würde mich wirklich sehr freuen. Sophie |
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14.11.2005, 17:26 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? An diesem Projekt arbeiten wir schon seit 3 Semestern und wollen es als zusätzliche Prüfungskomponente in unser Abiturzeugnis einfließen lassen. Wir haben schon viel darüber herausgefunden, aber alle Fragen sind immernoch nicht gklärt. 1. Es ist ja ein Muskelzuwachs zu beobachten, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Danach stagniert der Muskelaufbau. Wieso? 2. Dann ist da noch die Frage, ob dadurch überhaupt Kalorien verbraucht werden können? 3. Die zusätzlichen Muskeln müssen ja auch ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, aber der Kreislauf wird nicht mittrainiert. Würde der Körper diesen Sauerstoffmangel ausgleichen können? 4. Funktioniert der EMS auch bei einer dicken Fettschicht? Wir als Gruppe hatten vermutet, dass das Fett die Impulse abschwächt, jedoch meint eine Physiklehrerin, dass Fett die Impulse nur noch besser leitet! 5. Auch stellt sich uns die Frage, ob nicht sogar innere Organe davon betroffen sein könnten? Die elektrischen Impulse enden ja nicht gleich bei der Muslkelschicht! 6. Wenn man noch peniebler ist, muss man sich auch fragen, in wie weit die Bioströme im Körper verändert werden und ob sich das auf das Wohlbefinden des Jeweiligen auswirkt! 7. Außerdem fragen wir uns, ob man Stromstärken überhaupt mit Gewichten vergleichen kann! Und ob man mit Stromstärken auch die Maximalkraft errichen kann? 8. Als letzte Frage erstmal: Findet der Ablauf Energiefreisetzung, Energienutzung und Energieabbau beim EMS genauso statt wie beim normalen Training? Soviel zu unseren größten Fragen... Ich würde Ihnen sehr sehr dankbar sein, wenn Sie uns in diesen Fragen etwas weiterhelfen könnten. Mit freundlichen Grüßen Sophie Willborn. |
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14.11.2005, 19:20 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gilderoy | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? 1. Der Muskelaufbau hat halt seine Grenzen und ist nicht linear mit der Gesamttrainingsmenge assoziiert. Ihr könnt den Muskelaufbau bis zu der Grenze bringen, die für das vorgegeben Training "passend" ist. 2. Es wird Arbeit verrichtet, also werden auch Kalorien verbraucht. Auch bei einer isometrischen Anspannung wird Arbeit geleistet, und nicht zu knapp! 3. Natürlich wird der Kreislauf mittrainiert. Beim Menschen lässt sich meiner Erinnerung nach ein Kreislaufeffekt dann beobachten, wenn mindestens ein Sechstel der Muskulatur beansprucht wird. 4. Eine Fettschicht stellt schon in gewissem Sinn eine Isolation dar. Wo die Grenze für ein Gerät darstellt, muß man dann ausprobieren. 5. Innere Organe wird man, solange keine ungewöhnliche Stromschläge benutzt werden, nicht beeinflussen. Außer einem natürlich: dem Herzen. Aber auch dort sind die Stromstärken ganz ordentlich, die man braucht, um Ärger zu bekommen. 6. "Bioströme" sind Quatsch. 7. Es ist einfacher, durch externen Strom Maximalkraft zu erreichen als durch Gewichte. Aber wieso wollt Ihr das? Bei maximaler Muskelanspannung kann der Knochen brechen! Ich kenne Eure Geräte nicht, wahrscheinlich wird das damit nun wirklich nicht gehen. Prinzipiell geschieht bei der externen Reizung doch dasselbe wie beim normalen Nervenreiz, nur natürlich unkoordinierter. Agonisten und Antagonisten werden evtl. gleichzeitig angespannt, was ja Vor- und Nachteile hat. Aber im Prinzip ist da kein Unterschied! 8. Natürlich. Gilderoy |
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15.11.2005, 19:41 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Als erstes möchte ich mich für Ihre Antwort bedanken. zu 1. Es ist bei unseren Probanten aufgefallen, dass man mit dem EMS nicht den gleichen Grad an Muskelzuwachs erreichen kann wie mit herkömmlichen Trainingsmethoden. Auch denke ich, dass wenn das Gerät wirklich halten würde was es verspricht, keiner mehr ins Fitnissstudio gehen wüde. Das Training mit dem EMS wäre ja wesentlich entspannter und preiswerter! Jedoch habe ich von den Leuten, die sich so ein Gerät gekauft haben gehört, dass sie eher unzufrieden waren und wieder auf die herkömmliche Methoden umgestiegen sind. zu 2. Der Kalorienverbrauch müsste aber deutlich geringer sein als z.B. bei Situps, oder? Die Kalorien, die verbraucht werden, werden die direkt aus der ev. darüber liegenden Fettschicht verbraucht? Damit wäre der EMS ein Verkaufsschlager, weil es ja genau das ist, was der Verbraucher will. zu 3. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der Kreislauf wirklich durch ein paar gezielte punktuelle Kontraktionen gestärkt wird. Im Prinzip wird der Körper ja nicht bewegt und man bringt den Krieslauf auch nicht in schwung. zu 4. Also meinen Sie, dass Fett die Impulse eher bremst, als sie zu leiten. Wirkt Fett wirklich als Isolator? Das würde bedeuten, dass das Gerät bei den Menschen, die es am ehesten bräuchten eventuell nutzlos ist. zu 5. Als ich selbst mich als Probant gemeldet hatte, machte ich jedoch gegensätzliche Erfahrungen. Ich benutzte das Gerät als Bauchtrainer und musste den Versuch nach knapp einer Woche abbrechen, weil ich dadurch leichte unangenehme Schmerzen im Bauchraum bekam. Meine Vermutung ging ja in die Richtung, dass die starken Impulse auch die inneren Organe in irgendeiner Hinsicht beeinflussen. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass diese Schmerzen auch durch andere Einflüsse entstanden sind. Jedoch würde das der Tatsache widersprechen, dass die Schmerzen nach dem Beenden der Anwendung wieder gingen. zu 6. Meines erachtens nach existieren Bioströme, da das gesamte Nervensystem allein schon von Bioströmen durchzogen ist und nur durch sie die Reizübertragung funktioniert. Außerdem funktionieren sehr viele Vorgänge im Körper nur durch das Vorhandensein eines negativen und einen positiven Pols. (z.B. des Diffundieren von Natrium-Ionen duch eine Membran in ein negatives Millieu) zu 7. Okay.. Ich denke, dass das theoretisch natürlich möglich ist, aber ist das auch praktisch auszuhalten und toleriert der Körper diese sehr hohe Spannung so einfach? Könnten Sie mir die Vor- und Nachteile nennen, wenn Protagonist und Antagonist gleichzeitig kontrahieren? Ich kann mir davon einfach kein Bild machen. Ich hoffe Sie haben noch die Geduld mir auch diese Fragen zu beantworten... Danke für die Hilfe! Mit freundlichen Grüßen Sophie Willborn. |
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15.11.2005, 21:31 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gilderoy | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Also, erst mal heißt das hier im forum "Du". 1. Ich kenne Euer Gerät nicht. Deine Erfahrungen entsprechen allerdings dem, was ich mir darunter vorstelle. Der Grad an Muskelkontraktion, der erzielt wird, hängt eben von lokalen Faktoren ab, z.B. Dicke der Fettschicht und Platzierung des Geräts. Im Prinzip kann man den Muskel gut erregen, die Realität hat aber mit zahlreichen Einflußgrößen zu kämpfen, die man als blutiger Laie kaum in Griff bekommen kann. 2. Der Kalorienverbrauch hängt von der geleisteten Arbeit ab. Bei Sit-ups wird nicht nur die Bauchmuskulatur betätigt, sondern zahlreiche andere Muskelgruppen (insbesonder der Psoas). Die "Kalorien" kommen natürlich nicht aus der benachbarten Fettschicht, sondern werden wie immer mit dem Blut herbeigeschafft. 3. Auch hier besteht ein grobes Mißverständnis der Physiologie bei Dir. Wie gesagt: einen Trainingseffekt erreicht man, wenn man eine ausreichende Muskelmasse anstrengt. Wenn man nur den M. rectus abd., wie Ihr es anscheinend macht, reizt, läuft da natürlich nichts Meßbares. Ob der Körper bewegt wird, hat doch nichts mit der Kreislaufbelastung zu tun!! Ich kann Euch Kreislaufbelastungen produzieren, von denen Ihr nur träumen könnt, ohne daß ein einziger Muskel betätigt wird! 4. Natürlich isoliert Fett, aber dann drehe ich doch einfach den Stzrom auf. Aber wieso brauchen denn Dicke so ein Gerät? Man kann auch durch Sport eigentlich praktisch nicht abnehmen; das funktioniert ganz anders. 5. Wahrscheinlich Muskelkater. Hör mal, wenn das auf den Darm wirkt, hast Du Durchfall. Hattest Du entsprechende Probleme? War die Turnmatte braun? 6. Quatsch. Was soll das sein, "Bioströme"? Normale Nervenleitung oder irgendein Fabelwesen, was man nicht messen kann? Das ist unverstandenes Zeug, lies doch erstmal ein Physiologie-Lehrbuch. 7. Deine Frage war, ob man von außen so starke Muskelkontraktionen hervorrufen kann wie bei willkürlicher Bewegung. Dazu ist klar zu sagen, daß Du keine Chance hast, willkürlich wirklich das maximale zu schaffen, denn sonst brechen die Knochen. Allerdings sind das Ereignisse, die man mit so einem Muskeltrainer nicht hervorrufen kann; dafür braucht man einen anständigen Stromschlag. Ich hoffe mal für Dich, daß Du das noch nicht gesehn hast; ich schon. Fast so stark kann ein epileptischer Anfall sein, auch er führt gelegentlich zu Knochenbrüchen durch Muskelkontraktion. Den zweiten Teil der Frage kann ich nicht so einfach beantworten, da ich Deine Kenntnisse nicht einschätzen kann. wenn Du Dein Forschungsprojekt auch nur etwas ernst genommen hats und Dich in Trainingslehre und Physiologie eingearbeitest hast, weißt Du, was isometrische Kontraktion ist. Da werden Agonist und Antagonist gleich bansprucht, und es handelt sich um eine sehr effektive Möglichkeit, Muskelmasse aufzubauen. Leider ist es eine anaerobe Tätigkeit mit den entsprechenden Einschränkungen. Bei jeder "normalen" Bewegung kontrahierst Du ja auch den Antagonisten, das gehört zum Körperprogramm dazu. Natürlich nur wenig, aber die Gleichmäßigkeit der Bewegung wird so besser kontrolliert. Extern läßt sich das nicht sinnvoll simulieren. Was war denn jetzt Eure Fragestellung? Habt Ihr so ein Gerät "Schlank in drei Wochen" getestet? Welche Parameter habt Ihr geprüft? Ggf. kannst Du mir Eure Sachen ja mailen (meine email-Adresse habe ich angegeben), ich schaue es mir dann gerne durch. Gilderoy |
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17.11.2005, 14:15 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Wir hatten ein Thema gesucht, das wir als Schüler (ohne viele Möglichkeiten) "erforschen" können. Ein Thema, bei dem ein deutlicher Eigenanteil nachvollziehbar ist. Also haben uns dann zur Aufgabe gemacht herauszufinden, ob diese elektrischen Muskelstimulatoren, von denen die Werbung verspricht, dass man nur durch rumsitzen und Fernsehgucken mit diesem Gerät schon eine Bodybilder-Figur bekommt, das halten, was versprochen wird. Dieses Thema schien uns plausibel und auch ausreichend ergiebig.(etwas zu ergiebig, wie wir später feststellten...) Im Prinzip haben wir auch schon Ergebnisse und sind auch relativ zufrieden, mit dem, was wir herausgefunden haben. Im Prinzip stimmt deine Meinung mit unserer Meinung ja überein, nur dass wir nicht bedingungslos behaupten, dass es funktioniert, sondern noch einige Bedingungen anschließen. Mir persönlich ist es einfach noch nicht klar, wieso dann keine praktisch sichtbaren oder messbaren Ergebnisse vorliegen! Theoretisch ist das ja alles gut möglich, aber es bestätigt sich einfach nicht praktisch. Das Problem an diesem Projekt ist einfach, dass es zu komplex ist. Wir machen das im Rahmen von Biologie (meinem Leistungskurs), aber dieses Thema lässt sich ja keinesfalls nur auf biologische Erkenntnisse beschränken! Wir waren schon in Fitnisszentren und haben uns mit den Trainern unterhalten, um etwas über die verschiedenen Arten von Muskelaufbau zu erfahren. Auch waren wir schon bei Sportärzten und gerade gestern waren wir in Rudow im Oberstufenzentrum und haben uns mit einer Doktorin unterhalten. Dort haben wir die Möglichkeit, EKG's zu machen usw. Wir werden einige Experimente planen und sie dann demnächst dort ausführen. Dort können wir auch mit unserem selbstgebauten EMS experimentieren. Bei diesem Thema muss man nur bei sehr vielen Teilgebieten komplett in der Materie stehen und das ist einfach mal nicht möglich. Zu den Antworten: Nein ich hatte nichts mit dem Darm! Ich hatte nur ein unangenehmes Gefühl im Bauchraum. (nein, auch keine Frauenprobleme…) Wie produziert man denn eine Kreislaufbelastung ohne einen Muskel zu kontrahieren?! Wie nimmt man denn sonst ab, wenn nicht durch Sport und kontrollierte gesunde Ernährung? Mein Wissen geht zwar etwas weiter als über den herkömmlichen Biologieunterricht hinaus, aber über Trainingslehre und Physiologie habe ich auch nur das standard oberflächliche Wissen wie der Durchschnittsabiturient. Das Material, was wir bis jetzt haben kann ich dir mal rüberschicken, wenn wir es aktualisiert haben. PS.: Was arbeitest du eigentlich, wenn ich das fragen darf? Sophie |
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17.11.2005, 19:50 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gilderoy | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Deine Eingangsfrage war, ob elektrische Muskelstimulatoren funktionieren. Nun sind solche Geräte in vielfältigem Einsatz. Wenn ich geantwortet habe, daß sie funktionieren, meinte ich nur damit, daß sie einen Muskel zur Kontraktion bringen können. Mehr nicht. Zu Deinen Fragen: Deine Mißempfindungen im Bauchraum werden doch am ersten Muskelkater gewesen sein. Eine darüber hinausgehende Pathologie ist einfach nicht vorstellbar, allenfalls ein guter alter Placebo-Effekt. Das Wort "Kreislauf" ist beim Laien mythisch überhöht, die eigentlichen Prinzipien werden oft gar nicht verstanden. Willst Du mal Deinen Kreislauf überfordern, ohne Dich zu bewegen, dann stelle Dich einfach hin. Bewege keinen Beinmuskel und warte ab. Du kannst das Verfahren verfeinern, indem Du an einen Baum o.ä. binden lässt, ohne das Deine Beine auf dem Boden stehen. Das ist das Prinzip der Kreuzigung und endet tödlich. Auch ein Saunagang ist eine Kreislaufbelastung. Das sind nur zwei Beispiele von vielen. Es handelt sich hier alles um physiologische Effekte und hat mit Krankheit nichts zu tun; genausowenig wie das Schwarzwerden vor dem Augen beim schnellen Aufstehen. Abnehmen ist ein weites Feld. Über gesunde Ernährung will ich gar nicht erst anfangen. Merke Dir zwei Prinzipien: "Der Körper sucht sich sein Gewicht" und "Durch Diät nimmt man zu". Nun zu den Muskelstimulatoren. Natürlich funktionieren sie in dem Sinne, daß ich damit einen Muskel zur Kontraktion bringen kann. Damit aber aber ein effektives Training hinzubekommen, ist sicher hohe Schule. Nur einfach vorne auf den Rectus klatschen ist sicher uneffektiv. Interessieren würde mich, wie Ihr den Effekt gemessen habt. Dazu müsste man mit Ultraschall die Muskeldicke messen. Einfache Abschätzungen führen zu dem Ergebnis, daß man sicher so zwei bis drei Monate abwarten muß, um ein signifikantes Ergebnis zu erreichen. Das gilt aber auch für konventionelles Training. Vielleicht sollte man zwei Gruppen bilden und die Muskeldicke vorher/nachher messen. Die Dickemessung im Ultraschall hat allerdings methodische Probleme und kann von Euch sicher nicht durchgeführt werden, selbst wenn Ihr ein Sonogerät hättet. Meine Praxis ist von Rudow auch zu weit entfernt, als daß ich da wohl helfen könnte. Ich bin Radiologe und habe daher früher mal Medizin studiert, und manches davon auch behalten. Gilderoy |
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22.11.2005, 18:16 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Wie könnte man denn mit dem Gerät ein effektives Training erreichen? Könntest du uns einige Tipps geben in dem Gebiet? Wie müsste man denn damit trainieren, um einen Effekt zu erzielen? Wir haben den Effekt gemessen, indem wir z.B. den Umfang des Oberarmes des Probanten gemessen haben, bevor er mit dem Trainingseinheiten begonnen hat. Diese Werte haben wir dann mit den Werten nach den Trainingseinheiten verglichen. Bei diesem Versuch waren ca.3cm Unterschied gemessen worden. Dazu muss man aber sagen, dass dieser minimale Muskelzuwachs auch durch andere Faktoren mehr oder weniger beeinflusst wurde. Drei von uns Vieren sind Kampfsportler unterschiedlicher Kampfsportarten und so unterschiedlich fällt auch das Training aus. Das der beobachtete Muskelzuwachs von diesem Training kommen kann, ist natürlich nicht auszuschließen, da das Training ja individuell ist. Ich glaube nicht, dass es ein Placebo-Effekt war, es ist aber natürlich nicht auszuschließen. Muskelkater war es auf jeden Fall nicht. Ich bin Leistungssportlerin und bin mir sicher, dass ich weiß, wie sich Muskelkater anfühlt. Es könnte natürlich sein, dass ich es mit der Impulshöhe übertrieben habe. ich dachte, dass nur bei einer richtigen Kontraktion ein Effekt erzielt werden kann. Das Training mit dem Gerät war wie normales Situp-Training geplant. Also eine kurze Erwärmung, dann 10min Training, kurze Pause, erneutes Training und dann abdehnen. Das Training habe ich dann natürlich gesteigert... bis zum Abbruch. Danach war ich nicht motiviert die Testreihe weiter fortzusetzen. Noch eine kleine Frage nebenbei: Wird nur beim Schnellkraft oder Maximalkraft-Training ein Muskelzuwachs erreicht oder auch beim Ausdauer-Training? Denn meines Wissens nach trainieren die im Fittnesstudio nur Maximalkraft oder Schnellkraft. Und noch eine private Frage: Was genau gehört denn zu den Tätigkeiten eines Radiologen? Ist das ein eher abwechslungsreicher oder mehr eintöniger Beruf? Sophie |
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23.11.2005, 20:07 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gilderoy | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Also, erstmal geht Ihr die Sache ja gründlich an, finde ich gut. Einen Muskelaufbau von 3cm ist doch gut, in welcher Zeit habt Ihr das geschafft? Wenn man das nur durch diese Geräte ninbekommt, wäre das ein Grund, sich so eines zulegen (wenn man auf dicke Oberarme steht). Die Optimierung der externen Stimulation ist schon eine Aufgabe der schwierigen Art. Zunächst muß es gelingen, die Muskelgruppen, die Ihr erregen wollt, spezifisch und vollständig zu rekrutieren. Da muß man an der Stromstärke und Auflagefläche der Elektrode arbeiten. Aber herauszubekommen, ob man nur den Biceps oder auch den brachioradialis erfasst, erfordert mehr als oberflächliche Kenntnisse. Da Ihr den Muskel ja direkt erregt, ist auch nicht sicher, ob die tiefen Schichten miterfasst. Selbst in kleinem Rahmen (Oberschenkelvorderseite) habe ich keine einfache Vorstellung, wie man das kontrollieren will. Ein möglicher Ausweg ist es, sich einen Schweinebraten zu besorgen und zu messen, wieviel Strom in welcher Tiefe erzeugt wird. Wenn man dann noch abschätzen kann, welcher Strom zur Erregung erforderlich ist, hat man einen Anhaltspunkt für die Einstellung. Dieses Verfahren muß man dann auf die Muskelgruppen ausdehnen, die man anspannen will. Die Muskelmasse wird auch durch Ausdauertraining vermehrt, aber deutlich schlechter. Deine Art ist wohl die passende zum Muskelaufbau. Daß diese Geräte außer zum direkten Muskelaufbau sinnvoll anwendbar sind, halte ich für unwahrscheinlich; sonst hätten sie eine weite Verbreitung in der damaligen DDR gefunden. Hier wurde schließlich eine systematische und "vorurteilsfreie" Trainingslehre betrieben. Bei Bodybuildern und evtl. bestimmten Rehamaßnahmen mag es vielleicht anders aussehen. Im Fitnessstudio wird primär Kraft und Muskelmasse trainiert. Die Ausdauer ist allenfalls ein Nebeneffekt. Ob eine Tätigkeit abwechslungsreich ist, hängt von der persönlichen Neigung ab. Unsere Arbeit ist die Diagnostik, also schauen, warum jemand krank ist. Das kann spannend sein. Daß der Alltag natürlich durch viel Blödsinn (chronische Kopfschmerzen, chronische Rückenschmerzen, Tinnitus) bestimmt wird ist nicht zu ändern. Dazwischen ist aber eine Menge an Problemen versteckt, die regelrechte Detektivarbeit erfordern. Bevor man aber überhaupt über die art der Spezialisierung nachdenkt, sollte man weit fortgeschritten im Medizinstudium sein. Gilderoy |
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23.11.2005, 21:24 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
suffi_ | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? Das mit dem Schweinebraten haben wir bereits versucht, allerdings mit rohem Putenschnitzel. Dieses Experiment hat aber leider nicht so funktioniert, wie wir gehofft hatten. Das Putenschnitzel war nur ca. 2cm dick (etwas Besseres hatten wir nicht auftreiben können) und ich bezweifle, dass dadurch schon eine Verminderung der Impulsstärke eintritt. Auch hatten wir nur einen relativ ungenauen Strommesser (aus dem schulischen Physik-Bereich). Diesen Versuchsaufbau haben wir dann verwendet, um die Stromstärke zu messen, mit der das Gerät arbeitet. Wie bereits erwähnt, haben wir die Möglichkeit bekommen die Geräte im Oberstufenzentrum Rudow (ist auch von uns aus sehr weit weg) zu verwenden. Viel Auswahl ist leider nicht vorhanden, aber wir können zum Beispiel ein EKG benutzen. Kann man mit einem EKG messen, ob z.B. der Eigenreflex gestärkt wird? Uns wurde gesagt, dass man damit messen könnte, ob die Impulse innere Organe beeinflussen, natürlich nur über das Herz. Wäre es ratsam das Gerät direkt über dem Herzen anzulegen? Könnten dadurch Probleme auftreten, oder wäre die Stromstärke noch zu schwach um irgendetwas Beunruhigendes zu verursachen? Ist dir eine Möglichkeit bekannt, mit der man die gemessene Kraft von einem Muskel mit Impulsen und Stromstärken vergleichen kann? Es wäre sehr schön wenn man das Training durch herkömmliche Methoden mit dem Training mit diesem Gerät irgendwie vergleichen könnte, um auf ein Ergebnis zu kommen. Wir haben dort auch die Möglichkeit Ableitungen an einem Muskel zu machen (natürlich nicht am Menschen). Weißt du wie man diese Gelegenheit für unser Gebiet nutzen könnte? Ich wüsste einfach keine Anwendung auf unser Projekt bezogen. Im Prinzip bin ich eigentlich recht zufrieden mit unserer Arbeit. Mein größtes Problem ist einfach nur, dass wir die Frage, die wir uns zur Aufgabe gemacht haben, immer noch nicht eindeutig beantworten können. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob ich ihm zu diesem Gerät raten würde oder nicht, könnte ich keine konkrete Antwort geben. Sophie |
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24.11.2005, 19:58 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Michi | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? @ Gilderoy
Hallo, wie meinst du das ? Was soll an Tinnitus Blödsinn sein ? MfG Michi |
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24.11.2005, 20:06 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gilderoy | RE: Elektrische Muskelstimulatoren - Funktionieren sie wirklich? @ Sophie: Den Schweinebraten habe ich mit Bedacht gewählt; er ht eine darüberliegende Fettschicht und ist dick genug. Putenschnitzel verwenden wir auch, allerdings um ultraschallgezielte Punktionen zu trainieren. Falls Ihr ein EKG habt ist das wunderschön, aber es hilft Euch kein bißchen. Erstens könnt Ihr es nicht auswerten und zweitens ist es nutzlos. Sinnvoll wäre allenfalls ein EMG oder ENG, aber auch hier ist erstens von Laien kein sinnvolles Ergebnis zu erreichen und zweitens es auch prinzipielle methodische Probleme gibt, sie zu Eurem Zweck einzusetzen. Ehe Du entrüstet antwortest: auch ich kann mit einem EKG nur bedingt etwas anfangen und mit einem EMG oder ENG nichts. Wenn diese Apparate auch nur die geringste Chance hätten, die Herzaktion zu beeinflussen, dürften sie nicht verkauft werden. Dieses Grundvertrauen darfst Du in die Zulassungsstellen schon stecken. Ansonsten schaue Dir mal einen Defi an. Hast Du ihn mal bei der Arbeit gesehen? Die Muskelkraft kann nicht mit dem Strom gemessen werden. Das ist, was ich in den letzten posts andeutete: irgendwo wird es verdammt schwierig, das zu testen. Ich kann mir das nur am isolierten Muskel vorstellen. Anders gesagt: isolierter frischer Froschmuskel an einen Kraftmesser anschließen. Dann mit steigenden Stromstärken erregen, bis man den für die Maximalkraft erfoderlich Wert ermittelt hat. Dann kommt das eigentlich Schwierige, nämlich die Abschätzung der erreichten Stromstärke im Muskel der Testperson. Dazu braucht man zur groben Abschätzung den Schweinebraten. Aber Vorsicht: einen wesentlichen Aspekt dürfte die Leitungsfähigkeit der Haut darstellen. Da sind sicher relevante Unterschiede bereits bei der selben Person, ob gewaschen oder ungewaschen, verschwitzt oder trocken. Diese erte müßte man dann auch überprüfen, alos mit in den Muskel eingebrachten Elektroden. Zusätzlich brauchst Du exakte Tiefenangaben und den Muskelquerschnitt. All dies dürfte Eure Möglichkeiten bei weitem übertreffen und ist allenfalls von einer Sporthochschule untersuchbar. Aber macht Euch darüber keine Gedanken. Beschreibt Euren Versuchsaufbau und wertet Eure Ergebnisse sauber aus Auf die methodischen Probleme könnt Ihr in einer Diskussion eingehen, die zu lösen erwartet niemand von einer Schülergruppe. Nur die Versuchsreihe mit dem Schweinebraten, die würde ich durchführen: Das macht sich nämlich gut. Zur Zeit dürfte so manches Stück Fleisch auch billig erhältlich sein, man muß es ja dann nicht unbedingt noch essen... Gilderoy @ Michi: Zehn Prozent der Bevölkerung hat Tinnitus, die anderen 90% wissen nicht, was es ist, und haben es daher nicht. Mit Krankheit hat das nichts zu tun. Jede Behandlung ist rausgeschmissenes Geld, jede Diagnostik überflüssig. Gilderoy |
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01.04.2012, 08:06 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Bam bam | Ems am Bauch = Durchfall Also ich kann bestätigen Ems kann Durchfall verursachen ich machte es immer am bauch um mein rückentraining zu unterstützen. Jedes mal angewendet hatte ich am gleichen Tag ein sehr unangenehmes Gefühl. Nächsten Tag stärker Durchfall nach dem 2. Mal dachte. Ich den Zusammenhang zu erkennen und probierte es noch 3 x sowie gestern und jedes mal die selben unangenehmen ergebnisse. Also bei mir dürfe dies Sehrohr einen Einfluss haben! Lg bambam |
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