Feuchter Brand

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David Feuchter Brand

Kann mir jemand eine kurze und simple Erklärung zum Begriff Feuchter Brand liefern. Ich weiß nur soviel, dass eine feuchter Brand z.B. eine Folge von Erfrierungen sein kann. Beim trockenene Brand trennt sich das tote Gewebe vom lebenden und die Infektion kann so nur schwer auch das lebende Gewebe befallen. Beim feuchten Brand bleibt der Fuß jedoch "feucht", es findet also keine Trennung statt und die Infektion kann sich so leicht ausbreiten.

Ist das soweit richtig??
Aber vielleicht könnt ihr mir das noch ein wenig präziser beschreiben.



DANKE
 
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Cassiopeia

hi

naja...net grad kurz...aber denk mal hilfreich... hab ich im net gefunden...

Feuchter Brand wird auch Gangrän genannt und wird in zwei verschiedene Typen eingeteilt: Mit einer oder ohne eine bakterielle Infektion. Ein feuchter Brand ohne eine Bakterieninfektion kann in Verbindung mit Krankheiten oder Schäden auftreten, bei welchen eine schlechte Blutzirkulation involviert ist. Ein langsamer Abbruch der Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Gewebe bewirkt, dass die umliegenden Gebiete austrocknen. Dieser Zustand wird ein trockenes Gangrän genannt. Dieses Leiden breitet sich nicht auf die umliegenden Gewebe aus, kann sich jedoch in manchen Fällen zu einem feuchten Gangrä ausweiten.

Bei einem Gangrän welches eine Wunde entwickelt hat, kann die leicht mit Bakterien infiziert werden. Meist sind es die gewöhnlichen Bakterien, die wir auf der Haut und den Schleimhäuten haben, die eine solche Wunde infizieren. Diese Bakterien lösen das Gewebe auf und lassen die Wunde zu faulen beginnen und eine grünschwarze Substanz bilden, die scheußlich riecht. Dies ist sehr schmerzhaft. Wenn die Schmerzen aufhören, bedeutet das, dass das Gangrän weit fortgeschritten ist. Die Art von Gangrän wird feuchtes Gangrän genannt.

Die schlimmste Form eines Gangräns wir Gasgangrän genannt. Diese Art kann sich in Gewebeschäden mit großen offenen Wunden entwickeln, die mit Erde verunreinigt sind. Hier gibt es nämlich eine Bakterie mit dem Namen Clostridium perfringens. Diese bildet sich schnell und zerstört Gewebe mit einem niedrigen Sauerstoffgehalt. Die Bakterie produziert gewebeabbauende Enzyme und Giftstoffe, die übelriechendes Gas abgeben und die umliegenden gesunden Zellen töten, so dass die Infektion sich ausbreitet. Berührt man dieses infizierte, gasgefüllte Gewebe, so entsteht ein charakteristisches knisterndes Geräusch. Außerdem sondert die Bakterie einen Giftstoff ab, der die Zellen in der Umgebung tötet, so dass sowohl die Infektion als auch das zerstörte Gewebe sich ausbreiten können. Der Giftstoff kann in die Blutbahn eindringen und da schlimme Vergiftungen erzeugen.

Ein Gangrän kann in der Haut oder Unterhaut, in den Fingern, Füßen, Zehen, Waden und zugleich in den Knochen, Muskeln und Sehen auftreten. In selteneren Fällen kann ein Gangrän auch im ganzen Bein auftreten, da die Blutzirkulation aufgehoben ist. Auch kann ein Gangrän in einem Stück des Darmes auftreten, wenn eine Ader verstopft oder abgeklemmt wird. Auch Verbrennungen oder Quetschungen können Gewebetod verursachen. In heftigen Fällen kann auch ein Fieber ausbrechen.

Einige Zeit kann vergehen, bevor ein Gangrän in z.B. einem Finger auftritt. Erst wird der Finger anschwellen, dann rot werden und schließlich taub. Danach gehen meist ein oder zwei Stunden ins Land, bevor die Blutzufuhr ganz gestoppt wird und die Zellen so mitgenommen sind, dass sie nicht mehr gerettet werden können. Kommt es so weit, muß eine Amputation erfolgen. Ansonsten können sich Giftstoffe in den toten Teilen bilden, die so dem Rest des Körpers schädigen können.

Diese Gangräntypen können z.B. durch zu stramme Verbände entstehen oder wenn Kinder mit Gummibändern spielen. Wenn an Teil des Körpers - z.B. ein Finder - von der Blutzirkulation ausgeschlossen wird, können die Zellen keinen Sauerstoff oder Nährstoffe erhalten und können sich auch nicht ihrer Abfallstoffe entledigen. Schließlich wird den Zellen "übel", sowohl weil sie nicht den nötogen Sauerstoff bekommen, als auch weil sie in ihrem eigenen Abfall "ersticken".

Die häufigsten Fälle von Gangränen entstehen in kalten Gebieten wie Grönland, Sibirienm Alaska, dem nördlichsten Norwegen und Schweden und natürlich noch weiter im Norden. Besonders die äußerlichen Körpergebiete sind in Gefahr, weil die Kälteeinwirkung hier am stärksten sind. Wird ein äußerliches Organ, z.B. ein Ohr, so kalt, dass es sich dem Gefrierpunkt nähert, beginnt das Wasser im inneren Ohr zu gefrieren. Dieses bewirkt, dass das Wasser sich ausdehnt und damit die Zellen sprengt und sie tötet.

Eine weitere wiederkehrende Ursache für ein Gangrän sind Kreislaufkranlheiten, bei denen der Blutstrom niedrig ist oder in einem Teil des Körpers ganz aufhört sowie Gefäßkrankheiten und Blutpfropfe und Arterienverkalkung. Tritt ein Gangrän in Verbindung mit anderen Krankheiten auf - z.B. langwieriger Zuckerkrankheit - beruht sie die andere Krankheit die Blutgefäße in einem Teil des Körpers entweder zerstört hat oder das die Blutgefäße so verkalkt sind, dass das Blut nicht länger hindurchfließen kann. So entsteht derselbe Effekt, als wenn man ein Gummiband um den Finger gewickelt hätte, wonach die Zellen auch nach einer Weile sterben, da das Blut nicht mehr zirkulieren kann.

Unter schmutzigen Bedingungen entstehen gerne viele Bakterien. Das Risiko für ein feuchtes Gangrän ist besonders groß bei Wunden, die z.B. bei Verkehrsunfällen entstanden sind und nicht ordentlich gereinigt wurden. Um ein ein feuchtes Gangrän an der Verbreitung zu hindern, befestigt man ein Gefäß an den angegriffenen Körperpartien. Danach pumpt man Sauerstoff unter Überdruck in dieses Behälter, womit man das Wachstum der Fäulnisbakterien hemmt, denn diese können in sauerstoffreicher Umgebung nicht überleben.

mfg
 
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