Bewerbungen in der Medizin |
04.09.2006, 20:40 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Bewerbungen in der Medizin Manche von Euch werden sicher bald mit dem Studium fertig sein und schon jetzt einen Horror vor den Bewerbungen entwickeln. Das ist aber nicht nötig, wenn man einige Grundregeln berücksichtigt. Erstens: lest bitte nicht in "Brigitte", "Bäckerblume" oder "Managermagazin" nach, wie man sich bewirbt. Ihr bewerbt Euch bei Chefärzten und nicht bei einem Personalvorstand! Die denken nämlich ganz anders! Also: natürlich braucht man einen Lebenslauf, tabellarisch, nicht handschriftlich. Bei denjenigen mit einem geraden Lebenslauf ist es schwierig, als Berufsanfänger eine halbe Seite zu füllen. Na und? Schreibt deswegen keinen Quatsch rein, der keinen interessiert. Anders ist es natürlich bei, nun ja, individuellen Vorgeschichten. Wichtig ist, daß keine größeren Lücken auftauchen. Aber egal, einmal im Computer geschrieben, dann kann man ihn bei Bedarf immer ausdrucken. Nicht so wie ich damals, alles auf der Schreibmaschine im Zwei-Finger-Suchsystem. Zeugnisse? Staatsexamen, Physikum, Approbation, klar. Schon bei dem Abiturzeugnis wird es unwichtig. Glaubt Ihr, daß Euren Chef wirklich die Erdkundenote überzeugt, gerade Dich zu nehmen??? Habt Ihr eine weitere Ausbildung, gehört dieses Zeugnis, besonders wenn es sich um verwandte Gebiete handelt, natürlich in die Mappe. Solltet Ihr dagegen als Überbrückung drei Monate in einer Tankstelle gejobbt haben, braucht Ihr das wirklich nicht zu belegen, im Gegensatz natürlich zu Tätigkeiten in einem (besonders erlernten) Beruf. Aber das stellt man einmal zusammen, und dann ist es doch fertig. Und nicht übertreiben (Zeugnis vom Supermarkt " ... hat drei Monate mit großem Einsatz die Regale eingeräumt ...", da braucht man auch keinen Nachweis über diese Zeit!! Einfach schreiben: 5/04 - 8/04 Aushilfstätigkeit ibeim Aldi in Posemuckel, das reicht völlig). Photo: aber hallo, das ist wichtig! Kein Scheiß, nur ja nichts vom Automaten. Klar, soll natürlich rüberkommen und nicht albern aufgetakelt oder wichtigtuerisch. Die Sekretärin muß Euch gleich sympathisch finden, das reicht aus. Und die sind manchmal anspruchsvoll. Anschreiben: ja, es ist wichtig, warum Ihr gerade für diese Stelle Euch beworben habt. Kommt Ihr aus der Gegend? Entscheidender Vorteil! Kein Chef will jemanden einstellen, der bei der nächsten Gelegenheit verschwindet. Natürlich sind Sätze wie "seit der Kindergartenzeit steht bei mir der Wunsch fest, radiologe in Quadrath-Ichendorf zu werden" nicht glaubwürdig. Aber ein bißchen sollte aus Eurer Vita schon klar werden, warum nur Ihr da hingehört. Wieviele Schreiben braucht man? Eigentlich keins. Am besten ist es, wenn man sich telefonisch bei der Sekretärin erkundigt, ob eine Stelle frei ist/wird. Dann nimmt man seine Mappe und geht hin. Klingt abstruser als es ist, probiert es aus. Könnt Ihr freundlich telefonieren? Wirklich? Wenn es das so ist, habt Ihr bald einen Treffer. Wer Freunde in einigen Kliniken hat, bekommt doch leicht erzählt, wenn eine Stelle frei wird. Aber: informiert Euch vorher, wo Ihr hingeht. Verblüfft den Chef durch intime Kenntnisse des Krankenhauses! Wer die Webseite des Krankenhauses nicht kennt, handelt geradezu gemeingefährlich doof. Noch schlimmer ist die falsche Schreibweise des Namens oder gar den Namen seines Vorgängers zu benutzen. Und sonst: fragt mich. Gilderoy Schweigsam, aber nicht emotionslos. |
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