Alte Frakturen, konsolidierte Frakturenden |
26.10.2006, 20:16 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wonneproppen | Alte Frakturen, konsolidierte Frakturenden Hi, eine triviale Frage: Wie sieht " knöcherne Durchbauung " im konv. Röntgenbild aus? und wie/ durch welche röntgenologischen Zeichen kann ich die "alte Fraktur" mit Sicherheit befunden? LG wonneproppen |
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27.10.2006, 20:44 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | RE: Alte Frakturen, konsolidierte Frakturenden Die Frage ist keinesfalls trivial, hört sich nur für Laien oder Hausärzte trivial an. Im Normalfall ist das Röntgenbild nicht zur Beurteilung der Durchbauung geeignet, weil das Röntgenbild viel zu spät kommt. Bei normalem Verlauf ist der Bruch fest, wenn der Kalender es sagt. Das Röntgenbild zeigt den Kalk, zunächst aber bildet sich Geflechtknochen, der noch gar nicht verkalkt ist. Das Wort "Knochen" hängt vom histologischen Aufbau ab und nicht von der Verkalkung! Mit diesem unverkalkten Geflechtknochen bekommt man schon eine ausreichende Festigkeit hin. Das Röntgenbild zeigt zu diesem Zeitpunkt vielleicht mal eine wolkige Kallusbildung. Das gilt für die übliche Fraktur. Natürlich wird niemand eine Femurschaftfraktur mal auf Verdacht belasten. Auf den Röntgenbildern musst Du nach Zeichen für eine Heilungsstörung suchen: zunehmende Dislokation, unübliche Kallusbildung, Abdeckelung. Einfacher ist es natürlich nach Op. Da ist die Lockerung immer gut sichtbar (wenn man weiß, wo man hinschauen muß, ist aber schnell gelernt). Wenn der Saum um eine Schraube weiter wird und kein Infekt vorliegt, wird sie wohl locker sein. Aber dann müssen natürlich alle Schrauben auf dieser Seite des Frakturspaltes einen solchen Saum aufweisen! Nach einigen Monaten ist der Frakturspalt nicht mehr sichtbar, wenn alles normal verlaufen ist. In einer norddeutschen Uniklinik werden natürlich eine Menge Problemfälle liegen. In der Regel kannst Du davon ausgehen: wenn der Frakturspalt ausreichend breit (etwa halbe Schaftdicke) durchbaut ist, ist der Knochen fest. Aber trivial ist nichts davon. Ich habe jetzt noch mal in meinem alten Schinz nachgeschaut, dort steht wörtlich: "Die Beurteilung einer "Heilung" einer Fraktur kann röntgenologisch sicher, unsicher oder unmöglich sein." In diesem Sinne Gilderoy |
27.10.2006, 21:56 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wonneproppen | RE: Alte Frakturen, konsolidierte Frakturenden Herzlichen Dank, somit kann ich doch argumentieren...lach*. Ich wundere mich nur immer, wie einige Chirurgen in Windeseile und aus enormer Entfernung ein Rö-bild(u.a.) befunden können. Neulich hat einer auf einer einzelnen axialen Schichtaufnahme eines CTs sogar die kraniale Absprengung von der Darmbeinschaufel sehen können...da war ich aber baff! Der muß doch zuvor (allein und geheim,g*) alle anderen Ebenen auch angeguckt haben, sonst geht´s dich nicht... ...und genau so imponieren eben auch einige mit dem Hinweis auf "alte Fraktur"...die müssen doch anamnestisch eruiert haben, oder? Nun können die Fragen kommen, Bedankt wonneproppen |
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