Zungenbein - Was wäre wenn weg? |
19.11.2006, 00:16 | Auf diesen Beitrag antworten » |
graycolor | Zungenbein - Was wäre wenn weg? Hallo, mag eine seltsame Frage sein, aber weiß jemand, was wäre wenn das Zungenbein (os hyoideum) rausoperiert werden würde? Wäre Sprechen überhaupt möglich, oder nur eingeschränkt? Schlucken? Gibt es dokumentierte Fälle von Störungen im Zusammenhang mit dem Zungenbein? Dank und Gruß, Gary |
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19.11.2006, 09:51 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | RE: Zungenbein - Was wäre wenn weg? Das ist eine verdammt gute Frage. Am Zungenbein setzen mehrere Muskeln an, die das Zungenbein als Widerlager brauchen; fixiert wird das Zungenbein durch mehrere Bänder. Ein Entfernen des Zungenbeines bedeutet zwangsläufig, daß die Muskeln frei enden und somit funktionslos werden. Wahrscheinlich wird sich nach einiger Zeit eine Narbenplatte herausbilden, die die Funktion des Zungenbeins übernimmt. Genau kann ich das aber nicht sagen. Bei nächster Gelegenheit werde ich einen unserer HNO-Ärzte darauf ansprechen, kann aber etwas dauern. Gilderoy |
12.10.2007, 12:43 | Auf diesen Beitrag antworten » |
reiner | Hallo, gibt es zu diesem Thema neue Erkenntnisse? Ich bin nämlich ein Fall, den es mal betrifft Mein Zungenbein verknöchert einseitig und "irgendwann" muß es vielleicht mal raus. Laut Doktor "wäre das nicht so schlimm". Irgendwie hat mich das nicht ganz beruhigt ... Gruß Reiner |
12.10.2007, 17:32 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Daß das Zungenbein ein Knochen ist und daher immer verknöchert ist, weiß Dein Arzt aber? Gilderoy |
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13.10.2007, 12:08 | Auf diesen Beitrag antworten » |
reiner | Da habe ich mich wohl etwas blöde ausgedrückt. Eines der Bänder verknöchert. Außerdem ist der Knochen rechts deutlich dicker, so daß häufig der Kehlkopf am Zungenbein entlang"rumpelt". |
15.10.2007, 20:42 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Kannst Du mir erklären, wie der Kehlkopf in Kontakt mit dem Zungenbein kommen kann? Auch das ist schlichtweg unmöglich. Gilderoy |
16.10.2007, 12:16 | Auf diesen Beitrag antworten » |
reiner | Hallo Gilderoy, das habe ich mich auch gefragt. Fakt ist, daß beim Schlucken (und Sprechen bestimmter Laute) irgendetwas (Kehlkopf) schnappt. Bisher habe ich folgende Antworten bekommen: Muskuläre Dysbalance (Physiot.) Skoliose der HWS; Kehlkopf liegt nicht mehr an (HNO) Schnapp-Phänomen (Orthopäde) Band des Zungenbeines verknöchert (MHH-Ambulanz) Letztere meinten auch, daß evtl. irgendwann mal das Zungenbein entfernt werden könnte/müßte. Das würde ja dann auch die ursprüngliche Frage betreffen ..... Im Moment hilft ja das Akzeptieren der Symptome Gruß Reiner |
28.10.2007, 19:06 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Doc Peregrino | Also meines Wissens ist das Zungenbein prinzipiell entbehrlich, d. h. der Schluckakt ist auch ohne erlernbar. Die Muskelansätze würden miteinander vernäht werden, eine narbige Platte würde die Funktion grob übernehmen. Aber ein Spaziergang ist das nicht (OP in einem heiklen Bereich mit den entsprechenden Risiken, logopädisches Schlucktraining,...). Die Beeinträchtigung des Schluckens müsste schon erheblich sein, um sich einen Benefit durch eine Operation zu erhoffen, also: Zurückhaltung!!! Vor allem, wenn die Ursache zweifelhaft ist, wie in diesem Fall. Klingt mir mehr nach einer Verlegenheitsdiagnose. Dass es zu weiteren Verknöcherungen im Muskelsehnenansatzbereich des Zungenbeins kommen kann, ist wohl nicht so ungewöhnlich, so dass es sich auch um einen Zufallsbefund handeln könnte. Es gibt auch den Zustand der Subluxation des Zungenbeins, wobei es in den Muskellogen bei Extrembewegungen (Gähnen) "eingeklemmt" werden und durch vorsichtige manuelle Mobilisation gelöst werden kann. Das können leider nicht viele. Aber es sollten die konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Letzten Endes bestimmt der Leidensdruck den weiteren Weg. Kann man damit gut leben und sich arrangieren, sollte nichts verschlimmbessert werden. |
13.11.2007, 20:26 | Auf diesen Beitrag antworten » |
TaliaJosephine | Nach einer Diagnose meines HNO steht mir etwas ähnliches bevor. Ich habe seit Samstag eine kleine Beule unter meinem Kinn und mein HNO meinte heute, dass könnte eine Zyste sein, aber das wisse man erst genau, wenn man es untersucht hat, nachdem man es rausgenommen hat. Er hat mich dann an einen anderen Arzt verwiesen, bei dem ich mir noch einen Termin holen muss. Ich habe das, was mir mein HNO heute gesagt hat, erst einmal hingenommen. Er hat mir unter anderm auch gesagt, dass das Zungenbein und anderes Gewebe sicherheitshalber auch mit rausgenommen werden müsste, falls es etwas bösartiges ist, damit es nicht nochmal zu wachsen beginnt. Er sagte auch, das Zungenbein sei entbehrlich. Aber nachdem ich das hier zu lese, bin ich doch etwas geschockt. Kann man ohne Zungenbein, denn noch Singen? Das wäre nämlich doch sehr schlimm, wenn ich ohne meinen Gospelchor leben müsste. Das Ganze hört sich nicht danach an, mal eben, da was zu entfernen. Wenn ich dann sogar das Schlucken neu lernen muss. Ich warte jetzt nochmal den Termin mit den anderen Arzt ab und bespreche das lieber nochmal genau mit ihm. Vielleicht wird das ja doch nicht so heftig. Edit: Die Zyste heißt mediane Halszyste und er Termin bei dem anderen Arzt habe ich nächsten Dienstag. |
14.11.2007, 15:20 | Auf diesen Beitrag antworten » |
reiner | Hallo, erst einmal vielen Dank für die Anrworten. Mein Abschlußgespräch beim HNO hat ergeben, daß keine OP notwendig ist. Ich habe jetzt - nach dem Motto "Einfach mal probieren" - Übungen zur Stärkung der Halsmuskulatur gemacht und als Ergebnis ist das Phänomen deutlich zurückgegangen. Laut HNO werden nach der Herausnahme des Zungenbeins die Muskelteile operativ verbunden. * Danach ist ein erneutes "Erlernen" des Sprechvorgangs notwendig.* Daher auch von dieser Seite: Immer vorsichtig damit! Gruß Reiner * Bitte wenn nötig korrigieren! |
15.11.2007, 15:05 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Doc Peregrino | Liebe TaliaJosephine, es wird bestimmt nicht so heftig. Meine Ausführungen beziehen sich auf die komplette operative Entfernung des Zungenbeins. Und es ist auch höchstwahrscheinlich nicht bösartig. Die mediane Halszyste ist lediglich eine kleine Fehlbildung, ein Relikt aus der embryonalen Entwicklung. Diese Zyste kann sich allerdings häufig entzünden, häufig besteht auch ein kleiner Verbindungsgang zum Rachenraum nach innen oder zur Haut am Hals nach außen (oder beides). Deswegen macht die Operation Sinn. Eine eindeutige Diagnose. Die seitlichen Zungenbeinanteile gehören zum gleichen embryonalen Ursprungsgewebe wie das der Zyste. Deswegen wird auch der seitliche Teil des Zungenbeins mit entfernt, um auch wirklich alles Gewebe dieses Ursprungs zu erwischen, damit das Problem nicht wieder auftritt. Der seitliche Teil des Zungenbeins ist gut entbehrlich und das Singen im Gospelchor sollte dann nach der Abheilung kein Problem sein. Die Stimme wird im Kehlkopf über die Stimmbänder gebildet und sollten bei der Operation nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Schlucken könnte in der ersten Zeit etwas gewöhnungsbedürftig sein. Sämtlich entferntes Gewebe wird routinemäßig in der Pathologie untersucht. @reiner: Ich nehme mal an, dass du das Zungenbein ohne manuelle Therapie durch deine Übungen selbst mobilisierst. Viele Wege führen ans Ziel. Meine Warnung: Wenn eine Diagnose auftaucht, bei der nicht hinreichend erklärt werden kann, wie sie zustande kommt (besonders in der Orthopädie, abgesehen von der Onkologie) und aus schwammigen Erklärungsversuchen heraus direkt eine operative Therapie vorgeschlagen wird, sollten die Alarmglocken klingeln und sich über konservative Behandlungsmöglichkeiten informiert werden (Fersensporn, etc.). |
18.11.2007, 15:39 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Deinem letzten Absatz kann ich ja nur so was von zustimmen, aber eine Frage habe ich dann schon: Welche konservative Therapiemethode beim "Fersensporn" schlägst Du vor? Gilderoy |
22.11.2007, 17:27 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Doc Peregrino | @Gilderoy: Beim Fersensporn rede ich von einer verkalkten/verknöchernden Plantaraponeurose am Ansatz im Calcaneusbereich. (Manchmal ist der Begriff auch bei einem knöchernen Anbau im Ansatzbereich der Trizeps-Surae-Sehne gebräuchlich). Als Radiologe kannst Du vielleicht bestätigen, das so ein Nebenbefund häufig bei Röntgenaufnahmen auftaucht, zumindest ist es kein seltener Befund. Bei auftretendem Schmerz im Fußsohlenbereich ohne erinnerliches Trauma und ohne äußerlichen Reiz wird nach anfänglichem Achselzucken und Abwarterei (Schmerzmittel) bald die Röntgendiagnostik bemüht und dann vielleicht eine solche Verknöcherung entdeckt. Ich denke, es handelt sich dabei oft um eine Verlegenheitsdiagnose an der dann Geld verdient wird: Stoßwellenlithotrypsie (IGel), Infiltrationen (z.T. IGel), Strahlentherapie, Operation, Schuheinlagen,...Dabei ist diese (physiologische?) Verknöcherung möglicherweise nicht die Ursache der Fußschmerzen beim Auftreten/Abrollen. Häufig lassen sich die Schmerzen auch durch die manuelle Lösung von Verspannungen im Fußwurzelbereich/Sprunggelenkbereich komplett beheben (auch mit Fersensporn), ohne dass mit fragwürdigem Erfolg geschnitten/injiziert/bestrahlt wird. Natürlich kann man damit auch Geld verdienen, ist aber weit schonender. Das gleiche gilt auch für den verknöcherten Achillessehnenansatz, der sich als Folge einer Bewegungsstörung in den Sprunggelenken schmerzhaft ausbilden kann. Es ist doch seltsam, dass so viele Menschen mit einem solchen Sporn herumlaufen, aber längst nicht alle damit Beschwerden haben. Aber warum sollte dann die Operation den Segen bringen? Bei so vielen unterschiedlichen Therapieformen, die angeboten werden und zum Teil aus eigener Tasche teuer bezahlt werden müssen, kann man schon mal stutzig werden und sich überlegen, ob tatsächlich die Ursache behandelt wird. Deine Meinung würde mich mal interessieren. Eigentlich hätte ich wohl einen neuen Thread eröffnen müssen... |
22.11.2007, 20:09 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Sehnen gehen mit Knochen eine eigentümliche, ineinander übergreifende Verbindung ein, die sogenannten Enthesen. Eine Überbelastung, aber auch bestimmte genetische Erkrankungen (M. Bechterew!) können zu einem Reiz an dieser Stelle führen, auf den mit Knochenneuproduktion und/oder Entzündung reagiert wird. Der famose "Fersensporn" ist natürlich keine Erkrankung und macht auch keine Beschwerden, genausowenig wie seine zahlreichen Brüder und Schwestern wie dem Olecranonsporn; aber daneben gibt es eben auch die durchaus schmerzhafte Fibroostitis, die auf einem Röntgenbild davon bisweilen schlecht oder gar nicht zu trennen ist. Simple Gemüter, also Orthopäden, haben damals ihre Patienten geröntgt, den fersensporn gesehen und operiert - und der Patient war schmerzfrei. So entsand der Glaube, daß der Fersensporn die Erkrankung sei, was er ja nicht ist, sondern höchstens ein Epiphänomen. Wieso aber funktioniert die Operation? Weil nach Entfernung des Fersensporns sich eine Narbenplatte ausbildet, die sich schlicht und einfach nicht entzünden kann, wie auch bei der Hohmann'schen Operation. Kleiner Einschub: viele orthopädische Eingriffe haben ein anderes Geheimnis: die nach der Operation erforderliche Ruhephase. Wie aber soll man die plantare Fibrostitis (oder die plantare Fasziitis) behandeln? Erstens natürlich Belastungsreduktion, zweitens antientzündlich (NSA aut simile). Keine Einlagen, denn die erhöhen das Fußgewölbe und damit den Zug auf der Plantarsehne. Wenn das nicht hilft: Op. Stoßwellentherapie oder Strahlentherapie halte ich für Placebo-Behandlung. Verzeihe ggf. einem Hausarzt, wenn er mit dem Patienten vom Fersensporn spricht. Das ist für den Patienten greifbar und verständlich, auch wenn es nicht der Pathologie entspricht. Aber es ist ein fruchtloses und frustrierendes Unterfangen, einem Patienten gegenüber solche Genauigkeit leisten zu wollen. Damit hört man bald auf. Wenn ich jedesmal, wenn der Patient von "Einrenken" spricht, ihm sagen würde, er solle mit diesem Schwachsinn aufhören, wäre ich bald a) heiser, b) hätte die Patienten vergrault und c) einen Haufen Überweiser gegen mich. Geht nicht. Wie Deine Beschreibung " Fußschmerzen beim Auftreten/Abrollen" vermuten lässt, fehlt Dir die klinische Erfahrung beim Fersensporn, denn die Beschwerden werden anders geschildert. Das Wort "Verspannungen" meide bitte auch mir gegenüber, denn das ist nun wirklich solange Quatsch, bis man sie objektivieren kann. Gilderoy |
13.12.2007, 20:32 | Auf diesen Beitrag antworten » |
TaliaJosephine | @Doc Peregrino: Erst einmal vielen Dank für die Antwort. Leider habe ich hier nicht mehr reingesehen, sonst hätte mich die Antwort sicher beruhigt. Meine mediane Halszyste wurde letzte Woche mittwoch mitsamt des mittleren Teils des Zungenbeins entfernt. Mittlerweile hatte sich die Zyste sogar leicht entzündet und war sogar um das Zungenbein herum gewandert (Auskunft des operierenden Arztes). Die ganze Sache hat circa 1,5 Stunden gedauert. Nächsten Montag werden dann die Fäden gezogen. Das ganze war tatsächlich nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich war anschließend etwas heiser (was wohl eher auf die Intubation während der Narkose zu schieben ist) und habe abends schon wieder Brot zu essen bekommen. Einige Tage merkte ich beim Schlucken eine Art Widerstand, aber das hat sich wieder fast völlig gelegt. Nach fünf Tagen Krankenhausaufenthalt durfte ich am Sonntag wieder nach Hause. Ich kann jedem nur sagen, dass man vor der Entfernung der medianen Halszyste kein Angst zu haben braucht. Es ist einfach nur lästig. Nachwirkungen spüre ich bis jetzt keine. Ich hoffe nur, die Zyste kommt nicht wieder. Vielen Dank nochmal. Liebe Grüße TaliaJosephine |
19.08.2008, 13:08 | Auf diesen Beitrag antworten » |
klackenimhals | Das Zungenbein... ...ist wohl ziemlich unspektakulär zu entnehmen, also relativ leicht verzichtbar. Da ich selber Schluckprobleme habe und mein Kehlkopf ständig hinter dem Zungenbein hängen bleibt, habe ich diesbezüglich bei mehreren Ärzten (Professoren, Chirurgen etc.) entsprechende Meinungen eingeholt. Zungenbein ist im Mund-Rachen-Raum wohl eines der am "einfachsten" verzichtbaren Strukturen, so weit man das in dem sensiblen "Gelände" sagen können. Grüsse |
28.10.2010, 10:57 | Auf diesen Beitrag antworten » |
maik26kl | Zungenbeinentfernung In Ramstein bei Rheinland Pfalz, im German-American Hospital hat ein Arzt ( Dr.Schedler), eine neue Operationsmethode gegen das Schnarchen bzw. Schlafabnoe entwickelt. Bei dieser Operation wird das Zungenbein entfernt. Erfolg ist bei 90% dass das Schnarchen dadurch endet. Also ist hiermit auch die Frage beantwortet, dass das Zungenbein entbehrlich ist und keine wichtige Funktion im Körper übernimmt. |
03.02.2011, 15:55 | Auf diesen Beitrag antworten » |
momoo | Zungenbein gebrochen Hallo, habe seit 1,5 Jahren ein Fremdkörpergefühl im Hals, es wurde schon sehr viel untersucht (CT Hals MRT HWS), HNO Artz usw. Jetz stellt mein Zahnarzt/ Ortopäde fest, das mein Zungenbein / gebrochen ist. Das einzigste was ich mir vorstellen kann, ich hatte vor 15 Jahren einen Autounfall, das da vielleicht das Zungenbein schon angebrochen war durch den Unfall. Kennt jemand so etwas bzw was kann man machen. Muss nächste Woche nochmal zum HNO Arzt. |
03.10.2011, 01:05 | Auf diesen Beitrag antworten » |
docmick | RE: Zungenbein - Was wäre wenn weg? Falls es noch interessiert: das Zungenbein ist der einzige Knochen der durch eine rein muskuläre "Takelage" an seinem Platz gehalten wird. Es bildet mit den Schlundhebern, insbesondere mit dem Musculus styloideus eine Schlinge, die anatomisch bedingt oder auch durch Trauma (z.B. häufiges und traumatisches Intubieren bei Operationen) zu einer Engstellung im Schlund in Höhe des Zungengrundes führen kann. Das Zungenbein muss in der Regel nie komplett entfernt werden, allerdings muß bspw. bei einer medianen Halszyste der mittlere Teil des Zungenbeins, der sog. Corpus, mit entfernt werden, da sonst Reste der embryonalen Zyste (Ductus thyreoglossus) in situ verbleiben können und zu einem Rezidiv führen! Interessanter Weise treten postoperativ fast nie bleibende Schluckbeschwerden auf, außer es kommt zu Verletzungen des Nervus laryngeus superior, der u.a. die Supraglottis sensibel versorgt und den Schluckreflex auslöst. Diese Verletzungen treten gottseidank extrem selten auf und, bleibende Störungen sind in meiner Serie von über 350 Op's am Zungenbein noch nicht vorgekommen. Interessant ist weiterhin, dass bei Vorliegen der o.g. Engstellung des Zungengrundes durch ein "retrahiertes Zungenbein" durch das Entfernen des Zungenbeinkörpers (Corpus=also nur mittleres Teil des Hyoids!) die "Schlinge" geöffnet wird und bestehende Schluckbeschwerden besser werden können; auch die Intubation ist dann leichter durchführbar, da der Zungenkörper weiter nach vorne bewegt werden kann. Bei einigen Patienten verschwindet auch ein vorbestehendes Schnarchen und die Atmung sowohl im Schlafe als auch tagsüber kann verbessert werden. Besteht bei solchen Patienten ein OSA, so kommt es häufig zur n-CPAP Intoleranz, da u.a. auch höhere Beatmungsdrucke benötigt werden. Wir erreichen seit Jahren bei solchen Pat. in vielen Fällen eine n-CPAP Toleranz durch die Op. Eine Gruppe von Patienten erfährt eine derartige Verbesserung der Atmung, dass sie gegen unseren Rat auf die n-CPAP Therapie verzichten. In der Summe sind bei Entfernung des Zungenbeinkörpers und sorgfältiger Op-Technik im Regelfalle keine negativen Effekte zu erwarten. Näheres dazu kann unter "schedler supraglottic obstruction" oder "schedler hyoidpharyngoplasty" gegoogelt werden. Siehe auch meinen Beitrag im "Zungenbein" im HNO-Forum" vom 05.02.2011. Alles Gute Dr.Michael Schedler |
18.01.2012, 08:10 | Auf diesen Beitrag antworten » |
genervt | zungenbein Ich habe eine Freundin (Sängerin) dessen Zahnartzt entdeckte dass sie keine Zungenbein hat. Sie war schon 60 als dies bemerkt wurde auf Röntgenaufnahmen. Sie spricht mehrere Sprachen und hat nie diese fehlende Knochen bemerkt. Angeblich eine kleine Prozent der Menschen sind ohne geboren sprechen aber trotzdem normal. Ich frage mich warum es wird immer dann behauptet dass diese Knochenj nötig ist um zu sprechen wenn dies offensichtlich nicht der fall ist. |
30.10.2022, 08:03 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Oktayonur89 | RE: Zungenbein gebrochen Hallo, ist bei dir schon was raus gekommen.. hast du auch schmerzen beim schlucken |
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