Prota- und Antagonisten |
02.12.2006, 15:53 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Anathomos | Prota- und Antagonisten Hallo allemiteinander! Vielleicht kann mir wer weiterhelfen: Welche Prota- und Antagonisten haben L-Adrenalin und Lasix... Und welches Antidot wird bei einer Curare-Vergiftung appliziert? Ich hab zwar noch kein Pharma, aber es ist nie zu früh sich Wissen anzueignen. -Anathomos |
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02.12.2006, 17:19 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wonneproppen | RE: Prota- und Antagonisten Hallo anathomos, ich verstehe Deine Frage nicht. Ein Protagonist ist ein Hauptdarsteller. Ein Antagonist ist ein Widersacher oder aber der bei paarweise angelegte Muskeln, derjenige, der der Wirkung des Agonisten (Du meintest Agonist und nicht Protagonist, ja?) entgegengesetzt ist. An Rezeptoren spricht man auch von Agonisten und Antagonisten) Lasix ist ein Handelsname von Furosemid. Furosemid ist als Schleifendiuretikum eine Substanz, die auf das distale Konvolut wirkt, wo der Natrium-, Chlorid- und Kalium- Cotransport gehemmt wird und dadurch die Diurese erhöht wird (Ausscheidung einer größeren Wassermenge). Diese Wirkung hält ca. 4 Stunden an. Ein Gegenspieler ist mir in dem Sinne nicht bekannt....die Wirkung läßt nach. Damit ist das ´Problem´ der Diurese gelöst. Wenn jmd dadurch ausgetrocknet wurde, gibste halt wieder Wasser... Adrenalin gehört als Überträgersubstanz zum Sympathischen Nervensystem. Gegenspieler ist das parasympathische Nervensystem. Curare (indianisches , pflanzliches Pfeilgift), der darin enthaltene Wirkstoff ist das medizinisch genutzte d-Tubocurarin. Es ist ein nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans, wirkt nach 4 min (üblich sind 10 ml i.v.) an den nicotinischen ACh-Rezeptoren der motorischen Endplatte, ohne diese zu erregen. Wirkung hält 30 min an. Abkürzen kannst Du diese Wirkungsdauer durch Gabe von Neostigmin, ein Cholinesterase-Hemmstoff, der seinerseits viel freigesetztes ACh übrigläßt, welches darauf kompetitiv das d-Tubocurarin vom ACh-Rezeptor verdrängt. Wünsche Dir einen lustigen Samstagabend Wonneproppen |
02.12.2006, 18:07 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Anathomos | Danke für die schnelle Antwort Wonneproppen Das mit Agonisten und Antagonisten hab ich schlichtweg vertauscht, bitte seid gnädig Aber gibts denn für Adrenalin keinen Hemmstoff? Sollte jetzt beispielsweise jemand auf die grandiose Idee kommen sich selbst 60ml Adrenalin zu injizieren ( welchen Grund derjenige auch immer haben mag ), welches Gegenmittel würde sich empfehlen? Könnte ich beispielsweise mit Midazolam und eventuell Propofol diese Person behandeln - beide sollten eigentlich blutdrucksenkend wirken, ich weis nur nicht ob sie die Wirkung von Adrenalin in diesem Fall auch hemmen könnten... Und übrigens: Ebenfalls schönes Wochenende ( aber feier nicht zuviel ) |
02.12.2006, 18:19 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wonneproppen | Adrenalin Hi, na, ich würde, wenn, ein Parasympathomimetikum wählen. Ich |
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02.12.2006, 18:40 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wonneproppen | Midazolam&Propofol Ähem, das habe ich erst später gelesen... Das verstehe ich jetzt auch wieder nicht. Midazolam ist ein Benzoediazepin, wirkt an GABA-Rezeptoren Propofol ist ein Narkotikum, ebenfalls an GABA wirkend Was willst Du damit bei einer Überaktivierung von adrenergen Rezeptoren? Also, wie ich schon schrieb. Der Gegenspieler vom Sympathikus ist der Parasympathikus und ich denke, wenn überhaupt,dann mit Parasympathomimetika oder Sympatholytika. Hast Du bei Propofol an Propranolol gedacht? Das ist einer der ersten beta-Blocker gewesen. Wonneproppen |
03.12.2006, 10:56 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | Zu Adrenalin: Adrenalin wirkt auf alpha und beta (1 und 2) Rezeptoren. Als Gegenmittel verwendet man also alpha-Blocker (z.B. Phentolamin) und beta-Blocker. Gilderoy |
03.12.2006, 14:26 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wonneproppen | Adrenalin Hallo gilderoy, Du sprichst von Alphablockern. Ja, die kenne ich auch: Prazosin oder die länger wirksameren Terazosin und Doxazosin. Ich weiß, dass man sie bei Bluthochdruck (eventl !) einsetzt, weil sie eine orthostatische Fehlregulation provozieren. Dann versackt die Blutmenge in den Beinen, denn die Gefäße kontrahieren sich unter Alphablockade nicht. (In der Praxis habe ich diese Medikation allerdings noch nicht erlebt.) Hingegen findet es gelegentlich Anwendung bei der benignen Prostatavergrößerung (zur Erleichterung der Miktion, wenn durch Alphablocker der Tonus der glatten Blasenhalsmuskulatur und der Prostata gesenkt wird.) LG Wonneproppen |
03.12.2006, 16:36 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Gilderoy | RE: Adrenalin Lieber Wonneproppen, ich habe die Frage von anathomos einfach als theoretische Pharmakologie verstanden, nicht als klinische. Wobei, gibt es eigentlich beta 1 und -2 Rzeptoren? Oder verwechsele ich hier mit H1 und H2, die mir von meiner Tätigkeit ja viel bekannter sind? Adrenalin wird klinisch ja nur selten eingesetzt, und in zwanzig Jahren habe ich noch kein Phäochromozytom gesehen, wo ja auch alpha-Blocker eingesetzt werden sollen (vor mir liegt mein altes Pharma-Buch, sonst hätte ich daran praktisch keine Erinnerung). Und im Schock habe ich es, gottlob, auch noch nie geben müssen, das Adrenalin. Die Fertgigspritze liegt bei uns aber immer bereit. Einen pharmakologischen Gegenspieler zu Lasix kenne ich nicht (was aber nichts heißen soll). Ansonsten, Du weißt schon. Gilderoy |
03.12.2006, 20:11 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Anathomos | Ich hab Propofol und Midazolam sozusagen als Beispiel "an den Haaren" herbeigezogen ( natürlich können sie, da sie auf GABA wirken die Wirkung von Adrenalin nicht aufheben - wie gesagt, ich hatte noch kein Pharma und kenne mich aus diesem Grund auch nicht allzugut mit der Materie aus - meine Frage basiert auf reinem Interesse ). Andererseits, da ich dieses Medikament schon kennengelernt habe und dessen ( recht offensichtliche ) Wirkweise kenne, hätte ich mir das eigentlich denken können... @ Gilderoy Die Frage war wirklich theoretischer Natur... Danke für die Antwort - euch beiden! Aber die Anatagonisten ( sofern vorhanden ) von Lasix wären dennoch interessant zu kennen - auch wenn es in der Praxis vermutlich nie zu einer Lasixvergiftung kommen wird, und diese für gewöhnlich - sollte sie zustande kommen - auch durch eine Infusionstherapie ( hässliches Wort ) kompensiert werden kann. Ich kann mir vorstellen, das die Gabe einer hypertonen Infusion eher kontraindiziert wäre, da ich damit auch noch interstitielle Flüssigkeit aus dem Organismus raushole, und das ganze dann trotzdem aus dem Körper ausgeschwemmt wird. Ich kann mir auch vorstellen, dass es aufgrund der durch Lasix erhöhten Diurese schnell zu einem Elektrolytmangel kommen kann... Welche Stoffe bzw. Trägersubstanzen sind eigentlich für den Rücktransport von Na, Cl und K verantwortlich? Vielleicht ist die Gabe solcher Substanzen ( sofern diese als Arzneiform existieren ) eine Möglichkeit die Wirkung von Lasix zu hemmen... |
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