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Tine88 Ekg

Ich brauch ganz dringent eure Hilfe! Hilfe
ich habe im Moment in der Schule (Fachgymnasium für Gesundheit)
das Thema EKG. Kann mir vielleich jemand erklären, was die unipolare Extremitätenableitung nach Goldberger ist und wie sie funktioniert?
Außerdem verstehe ich nicht, warum der Arzt, wenn er ein EkG schreibt, 12 verschiedene Linien sieht. grübelnd

Danke für Eure Hilfe!
 
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NIPIAN

Crash-Kurs EKG für Sani's, Rett-Ass und die übrigen Torfnasen (von einem übermotivierten und fachlich nicht ganz versierten Rett-Ass):

Elektrokardiogramm. Es dient der Ableitung der elektrischen Impulse des Herzens. Diese können "abgeleitet" werden.
Physikalisch eigentlich ganz einfach: man schließt zwei Kabelenden (Elektroden) an das Medium (Mensch) und guckt sich per Verstärker und Bildschirm an, was da passiert.

Damit die Elektroden nicht irgendwo plaziert werden, haben sich ein paar Docs einige geschickte Plätze einfallen lassen. Die gedachte Linie zwischen den beiden Elektroden muss durch das Herz laufen. Auf exakt dieser Linie werden nun die elektrischen Signale aufgefangen. Genauer: die elektrische Aktivität aller Herzmuskelfasern.

Die einfachste Methode ist die bipolare nach Einthoven. Dabei wird am rechten und linken Arm, sowie am linken Bein jeweils eine Elektrode angebracht. Nun werden jeweils 2 gegeneinander geschalten und gemessen. Einthoven II z.B. geht vom rechten Arm zum linken Bein und "misst bei normaler Lage des Herzens unter anderem den Strom des Septums". Einthoven I geht vom rechten Arm zum linken Arm und "misst (bei Normallage) den Strom durch die Vorhöfe". usw.

Die Weiterentwicklung dieser 3 Elektroden ist von Goldberger eingeführt worden: er schaltet zwei der Elektroden gleich und gegen die Dritte. Damit setzt er den realen Messungspunkt zwischen die beiden gleichgeschalteten. Z.B. die Gleichschaltung von linkem Arm zu rechtem Arm und Gegenschaltung zum linken Bein. Damit wird der Strom des Herzens von Kopf zu Fuß gemessen. Bei Normallage des Herzens also nicht mehr durch das Septum, sondern die gedachte Messlinie geht in Richtung der Füße.

Dann kommt noch die Wilsonableitung dazu. Ganz großes Kino. Dabei werden insgesamt 6 Elektroden auf der Brustwand an fest vorgegebenen Punkten angebracht und unipolar gemessen. Das interessante dabei: es wird eine Elektrode zu einem konstruierten Punkt in der Thoraxmitte (also wie bei Goldberger die Gleichschaltung zweier Elektroden) gegengeschaltet.


So und jetzt wird's mathematisch: 3 Ableitungen von Einthoven + 3 Ableitungen von Goldberger + 6 Ableitungen von Wilson, macht nach Adam Riese und Eva Zwerg: 12 ganze Ableitungen.

Und wenn man den Drucker dazuschaltet, dann werden 12 verschiedene Linien ausgedruckt, die den Cardiologen zu 98% zu einem Urteil kommen lassen.


Aber weshalb kommen da verschiedene Linien raus? Relativ einfach: diese gedachte Linie kann man sich als entsprechenden Schnitt durch das Herz vorstellen. Macht man diesen Schnitt tatsächlich (Schweineherz, bitteschön^^), erkennt man im Querschnitt eine bestimmte Höhe an Muskelmasse. Setzt man den Schnitt nach einer anderen Linie einer Ableitung, merkt man schnell, dass stets andere Höhen von Muskelquerschnitten sichtbar werden. Die sind, grob gesprochen, für die HÖHE des Ausschlages... ausschlaggebend.
Dann kommt die nächste Variable: Der Fluss des Stromes: Innerhalb einer bestimmten Zeit fließt dieser Strom durch spezialisierte Muskelfasern (keine NERVENfasern!!!) einen unter normalen Umständen vorgegebenen, allgemein gültigen Weg. Deshalb lässt sich, je nach Ableitung variierend, eine entsprechend etwas anders aussehende Kurve erkennen.

Hast Du sicher schon einmal gesehen.

Und daraus erkennt ein geübter Doc (also ein Cardiologe, Anästhesist, Internist und Notarzt, manchmal auch die anderen^^) z.B. Lage und Größe des Herzens, Schlagfrequenz, oder auch Herzinfarkte, Herzrhytmusstörungen, Reizleitungsstörungen und möglicherweise auch indirekt Infektionen. Ist ein verdammt interessantes und wichtiges Gebiet. Und eben merke ich, dass ich mich damit wieder einmal auseinandersetzen sollte.

Viel Spass noch soweit!
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Tine88

Danke, Du hast mir echt weiter geholfen. Mit Zunge
Ich hoffe, ich kann mir das alles bis Mittwoch merken (schreibe u.a. darüber eine Arbeit Kotzen )!
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Partygoere

Hi,

ich hab eine frage und zwar wie kann man richtig lernen EKG bilder zu lesen ?

Ich frage aus einem ganz bestimmten grund und zwar fange ich jetzt am 1.8 meine ausbildung beim Kardiologen an und ich muss EKG bilder lesen können .

Eigendlich muss ich nur Erkennen können was ein Vorhofflimmern, VES und Bigeminus ist . und denn gibt es ja noch (Links- und Rechts Bocks) <-- weiß nicht ob es wirklich so genau heißt bitte verbessert mich!

ich weiß das der Rechtsblock in den meisten fällen aussieht wie ein (M) wurde mir in meinem Praktikum in der Praxis so erklärt^^

aber ich denke ich muss noch viel mehr wissen da ich nach dem Belastungs EKG auch einen kleinen Befund schreiben muss .

dieser sieht ungefähr so aus :

Belastung bis zb. 100 Watt
Abbruch wegen musk. Erschöpfung
Keine AP und Dyspnoe

so im Ideal fall . kann natürlich auch anders aussehen smile

und naja ich wollte wie schon gesagt fragen ob mir jemand helfen kann , weil es gibt ja soooo viele verschiedene EKG bilder . das man sich da echt mit auseinander setzen muss wenn man das lernen will.


ich danke im vorraus schonmal

MFG Partygoere
 
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NIPIAN

Selber lesen ist der beste Tipp.

"Praktische EKG-Deutung" Dr. Cook-Sup So
Thieme / 19,95€ / ISBN 3-13-112683-3

"EKG pocket" Ralph Haberl
BörmBruckmeierVerlag / 14,80€ / ISBN 3-89862-221-5


Das EKG pocket ist klein, überall verstaubar, und hat eine Menge Bilder mit kurzem Text dazu.
Das Buch Praktische EKG-Deutung hat mehr Text, leichter verständliche und ausführlichere Erklärungen, jedoch etwas zu groß für die Hosentasche.

Bleibt jedem selbst überlassen und mit Sicherheit gibt es explizitere Bücher. Für mich sind die beiden sehr hilfreich gewesen. Wobei das EKG pocket ein Geschenk gewesen ist.


Vielleicht findet sich noch jemand mit besseren Tipps.
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Gilderoy

@Partygöre:

Ich weiß zwar nicht, was für eine Praktikum Du beim Kardiologen machen mußt, aber eins weiß ich: niemand erwartet, daß Du ein EKG befunden kannst.

Solltest Du alleine tatsächlich ein Belastungs-EKG machen, ist das schon ein Problem. Der Arzt, der Dir das zutraut, muß Dich entsprechend einweisen.


Gilderoy
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Partygoere

Ersteinmal dankeschön für die tipps ich denke die werden mir helfen ^^

@Gilderoy

also cih darf die Belastungs EKG´s noch nicht allein machen aber ich darf die Befunde schon eingeben wenn jemand daneben steht.

das Praktikum was ich gerade mache soll mich in die Ausbildung führen beim Kardiologen und die Zusage das ich den Ausbildungsplatz bekomme habe ich auch schon !
ich denke die haben ein bisschen vertrauen zu mir weil ich auch schon viel weiß über den Menschen, weil ich Ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz bin schon seit längerem und naja vielleicht hat mich das dazu gebracht das ich schon vieles allein machen darf dort in dieser Praxis.

@NIPIAN

ich denke ich werde mir die beiden Bücher kaufen das eine nehme ich denn mit ins prktikum und das etwas größere bleibt denn zuhause damit ich denn noch bisschen lernen kann ^^ danke nochmals

Mfg Partygoere
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Gilderoy

Was Du meinst, ist ein Untersuchungsprotokoll, aber kein Befund. Also keine Sorge.

Gilderoy
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Partygoere

nagut denn ehißt es eben so ^^
aber wenn ich in dem programm nach dem Belastungs EKG auf die Rechte Maustaste klicke steht dort Befund, und deswegenh hatte ich das hier auch so geschrieben aber wenn das Untersuchungsprotokoll heißt denn bedanke ich mich nochmal sfür die aufklärung^^

mfg Partygoere
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schülerin

ich musste gestern ein belastungs ekg machen, von 100watt bis ca. 200 watt und naja, ich hab es geschafft 10 min zu radeln, aber der arzt meinte, das da was nicht stimmte! also was heißt das wenn, man den "2. herzschlag" hat, ich weiß gerade nicht wie der das genannt hat, weil es mich nicht so interessiert hat, da das ekg aufgrund eines einstellungstests bei der polizei war und mich eigneltich nur interessiert hat ob ich weiter bin oder nicht!
jetzt muss ich zun kardiologen, aber mich würd mal interessieren, was das alles heißen könnte und ob ich mir da sorgen machen sollte, eigentlich bin ich nämlich nie krank (außer mal ne erkältung), ich mach auch relativ viel sport und ich hatte noch nie probleme... wurde halt auch noch nie ein ekg gemacht!
bei meinem ruhe ekg war nix, da hatte ich sogar nen zeimlich niedrigen puls von teilweise 68, bei dem belastungs ekg ging mein puls dann bis auf 200, weil ich hab mich dann mega angestrengd, weil ich ja nicht aufhören durfte, ansonsten wäre ich raus gewesen...


und dann hab ich noch ne frage, wenn man das knie zu weit nach innen drehen kann, dann ist das ja nicht normal, der arzt meinte aber auch nicht schlimm, mich würd mal interessieren warum man sowas hat!??

hoffe ich hab genug angaben gegeben! sorry das ich mich nicht mehr erinnere wie der diese zusätzlichen schläge genannt hat, aber ich wisst sicher was ich meine?? Big Laugh

p.s: jetzt weiß ich wieder wie der arzt das genannt hat: Extrasystolen!
sind die schlimm???
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Doc Peregrino

Extrasystolen hat so gut wie jeder. Wenn sie nicht nach jedem normalen Herzschlag auftreten, sind sie auch nicht schlimm.

Extrasystolen sind grob gesagt Extraschläge des Herzens außerhalb des normalen Grundryhthmusses. Der Grundtakt bleibt dabei weiter bestehen, es folgt meist eine kompensatorische Pause nach dem Extraschlag.

Es gibt meiner Meinung nach kein "zu weit" oder "zu wenig" wenn sich daraus keine Konsequenz oder Symptom ergibt. Die Menschen sind ja nicht nach Industrienorm gebaut. Die eine kann das Knie eben weiter drehen als der andere. Es ist manchmal schon erstaunlich, auf wie viel Variabilität man stößt, wenn man viele gesunde Menschen untersucht.

Alles Gute!
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schülerin

danke!
werde dann bald mal zum kardiologen gehen und dem sagen, er solle mir bitte nen bericht schreiben!^^
 
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